Gonzalo Higuain Schon vor der Einwechslung der gefeierte Mann – «El Pipita» ist zurück

lbe

7.10.2019

Stand bei Juventus zwischenzeitlich auf dem Abstellgleis: Gonzalo Higuain.
Stand bei Juventus zwischenzeitlich auf dem Abstellgleis: Gonzalo Higuain.
Bild: Getty

Als Gonzalo Higuain 2016 von Napoli zu Juventus wechselt, spielt sich der Argentinier in Turin schnell in die Herzen der Fans – bis er von Cristiano Ronaldo «weggejagt» wird. Jetzt meldet er sich zurück.

Für 90 Millionen Euro wechselt Gonzalo Higuain im Sommer 2016 als Königstransfer vom SSC Napoli zu Juventus und erzielt in seiner ersten Saison bei den Turinern 24 Tore. Mit unermüdlichem Einsatz und viel Kampfgeist avanciert er beim italienischen Rekordmeister schnell zu einem Publikumsliebling – bis zwei Jahre später Cristiano Ronaldo kommt.

Die beiden kannten sich bereits aus gemeinsamer Vergangenheit bei Real Madrid und Gerüchten zufolge bevorzugte Ronaldo damals den Abgang des Argentiniers. Nur kurz nach der Verpflichtung des Portugiesen muss Higuain auch Juventus verlassen und wird an Ligakonkurrent Milan ausgeliehen. «Juve hat mich wegen Ronaldo weggejagt», sagt der 31-Jährige später.

Sein Engagement bei Milan endet nach nur einem halben Jahr, worauf Higuain für die zweite Saisonhälfte zum FC Chelsea geschickt wird. Für die Londoner gelingen ihm in 18 Spielen überschaubare fünf Treffer. In der diesjährigen Sommerpause wird von Juventus dann der definitive Verkauf angestrebt, allerdings ohne Erfolg. Nur Wochen später scheint sich das als Glücksfall herauszustellen.

Der grosse Auftritt im Derby d’Italia

Völlig überraschend steht der Stürmer zum Saisonauftakt gegen Parma in der Stammformation. Ein Tor bleibt ihm verwehrt, doch Higuain überzeugt – und kriegt als Belohnung auch in der Folge viel Einsatzzeit. Im Derby d’Italia gegen Inter Mailand muss er am Sonntag zwar 62 Minuten zuwarten, hat dann aber seinen grossen Auftritt, der eigentlich bereits vor seiner Einwechslung lanciert wird.

Als Higuain die Ersatzbank verlässt und sich zum Einlaufen begibt, ist aus dem Gästesektor im mit 75'000 Zuschauern ausverkauften San-Siro-Stadion frenetischer Applaus zu hören. Sprechröhre für «El Pipita» werden angestimmt, wie Higuain mit Spitzname heisst. Diesen hat er seinem Vater Jorge zu verdanken, der wegen seiner zugespitzten Nase «El Pipa», die Pfeife, genannt wurde. Junior Gonzalo ist dann folglich «El Pipita».

«El Pipita» ist zurück

Higuain bedankt sich gleich doppelt für den warmen Empfang: Erst winkt er den eigenen Anhängern noch vor seiner Einwechslung zu, dann schiesst er die alte Dame mit seinem Joker-Tor in der 80. Minute zum so wichtigen Sieg über Inter Mailand. Es ist die passende Antwort auf die erneute Verbannung auf die Ersatzbank. «Die Entscheidung musste ich akzeptieren und versuchen, bei meiner Einwechslung dem Team zu helfen», sagt er nach dem Schlusspfiff auf «Sky Sport». 

Das gelingt ihm. Und es ist nicht das erste Mal, dass Higuain Juventus im San Siro helfen kann. Im April 2018 ist er nach einem Kopfballtreffer in der 89. Minute der Matchwinner im Derby d’Italia. Dass er ähnliches nach der Abschiebung in der abgelaufenen Saison und dem angestrebten Verkauf in der Sommerpause nun wiederholen würde, schien vor kurzem undenkbar – und es zeigt: «El Pipita» ist zurück.

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