Die treffsicheren Dortmunder messen sich in der Champions League am Mittwoch mit den Defensivkünstlern von Atlético Madrid. Barcelona empfängt ohne Lionel Messi das formstarke Inter Mailand.
Die ersten zwei Monate im Wettkampf-Modus hätten für Lucien Favre in Dortmund kaum besser verlaufen können. In der Bundesliga führt der BVB die Tabelle als einziges ungeschlagenes Team an, in der Champions League befindet er sich nach zwei Siegen auf Kurs Richtung Achtelfinals. «Das BVB-Gefühl ist wieder komplett da», schwärmt Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke unter dem Eindruck der letzten Wochen mit den vielen Toren und dem spektakulären Fussball, den die Mannschaft zeigte.
22 Treffer erzielte Dortmund in den letzten fünf Partien. Nürnberg, Leverkusen, Augsburg, Stuttgart und auch Monaco bekamen die geballte Offensivpower der in der letzten Saison noch faden Mannschaft zu spüren. Nun wartet allerdings mit Atlético Madrid ein Ensemble, dessen Kernkompetenz das Verhindern von Toren ist. Mit fünf Gegentoren in den bisherigen neun Meisterschaftspartien hat Atléticos Defensive einmal mehr die besten Werte in Spanien.
«Es wird ein echter Gradmesser», sagt Captain Marco Reus. Auch Favre, der womöglich auf seinen angeschlagenen Stürmer Paco Alcacer verzichten muss, drückte seinen Respekt für die Spanier aus: «Atlético ist seit sieben, acht Jahren eine der besten Mannschaften in Europa. Sie sind konstant und haben sich in diesem Jahr sehr, sehr gut verstärkt.» Nach zwei verlorenen Finals in der Champions League und einem im Meistercup sind die Madrider in diesem Jahr besonders auf den Europacup fokussiert: Der Final findet am 1. Juni im eigenen Stadion statt.
Ancelottis schlechte Erinnerungen
Mit ähnlichem Selbstvertrauen wie Dortmund steigt Inter Mailand ins Duell mit dem FC Barcelona. Die Mailänder haben die letzten sieben Spiele gewonnen, darunter am Sonntagabend das Derby gegen die AC Milan dank einem späten Treffer von Mauro Icardi, dem Argentinier, der einen Teil seiner Juniorenzeit in Barcelona verbracht hat. Barcelona hat sich am Wochenende wieder an die Tabellenspitze gespielt, ist aber nicht frei von Sorgen. Lionel Messi fehlt nach seinem am Samstag zugezogenen Armbruch, und in der Verteidigung stehen fürs Zentrum mit Gerard Piqué und Clément Lenglet nur zwei fitte Spieler zur Verfügung.
Während Dortmund, Atlético, Inter und Barcelona dank zwei Siegen in den ersten beiden Runden mit einer gewissen Gelassenheit in die Spitzenpartien ihrer Gruppen gehen können, wartet auf Paris Saint-Germain ein wegweisender Match. Der französische Meister darf sich daheim gegen Napoli keinen Fehltritt leisten, nachdem er zum Auftakt der Gruppenphase in Liverpool verloren hat.
Napoli reist mit Carlo Ancelotti als Trainer an, der nicht die besten Erinnerungen an Paris hat. Zwar verliess er PSG nach anderthalb Jahren 2013 als Meister, doch seine Rückkehr in den Parc des Princes wurde im September 2017 zum folgenschweren Misstritt: Nach dem 0:3 wurde er bei Bayern München vor die Tür gesetzt.