In den deutschen Zeitungen wird bereits von Schicksalsspielen für BVB-Trainer Lucien Favre gesprochen. Der Schweizer kriegt nun aber Unterstützung von seinem Landsmann Roman Bürki.
Nach zuletzt drei Unentschieden in Folge steht Borussia Dortmund in der Bundesliga nur auf Platz 8. Natürlich viel zu wenig für den selbsternannten Meisterkandidaten. Die Lage für Lucien Favre könnte gemütlicher sein – das meint zumindest die «Bild»-Zeitung, die am Mittwoch schreibt: «Verliert Favre beide Spiele, wird es eng für ihn.»
Mit den beiden Spielen sind die bevorstehenden Duelle mit Favres Ex-Klub Mönchengladbach gemeint. Die Fohlen grüssen nach dem 7. Spieltag von der Tabellenspitze und gastieren am Samstag in Dortmund. Ende Monat kommt es im Pokal noch einmal zu diesem Top-Spiel. Und zwischen diesen beiden Partien muss der BVB zum Derby auf Schalke ran. Zweifellos wichtige Spiele für Favre, bei denen er Punkte einfahren muss, um nicht infrage gestellt zu werden.
Allerdings ist die Situation um den 61-jährigen Schweizer in Dortmund wahrscheinlich doch nicht so dramatisch, wie das die deutsche Boulevardpresse sieht. Denn der BVB liegt nur vier Punkte hinter dem Leader, nur zwei hinter Bayern. Und auch in der Champions League ist Dortmund auf Achtelfinalkurs.
In der Mannschaft scheint Favre ohnehin unumstritten zu sein. Goalie Roman Bürki stellt sich in der «Bild» so auch vor seinen Coach und sagt: «Der Trainer ist ein hervorragender Taktiker, der immer versucht, eine gesunde Positivität in die Kabine zu bringen. Er ist keiner, der Brand-Reden hält, arbeitet aber sehr akribisch und detailversessen. Er will jeden Einzelnen jeden Tag ein Stückchen besser machen.» Bürki sieht nicht den Trainer als Schuldigen für die kleine Baisse, sondern die Spieler: «Wir sind ein Team – es liegt an uns Spielern, gemeinsam da rauszukommen.»
Der Schweizer Keeper erinnert auch an die Entwicklung, welche der BVB unter Favre genommen hat. «In der Vorsaison hat er unserem Spiel mit tollem Fussball ein Gesicht gegeben», so Bürki. «Wir wollen offensiv spielen, viele Tore schiessen, jedes Match gewinnen – auch die Spiele gegen Bayern oder Barcelona.»