Borussia Dortmund Bürki trotz 0:5-Debakel gegen Bayern aufrecht: «Wir können frei aufspielen»

dpa/jar

12.4.2019

Roman Bürki hat das Selbstvertrauen auch nach der Pleite gegen die Bayern nicht verloren.
Roman Bürki hat das Selbstvertrauen auch nach der Pleite gegen die Bayern nicht verloren.
Bild: Keystone

Wie verarbeitet der BVB das bittere 0:5 im Ligagipfel beim FC Bayern? Nur ein Sieg im Heimspiel gegen Mainz kann helfen, den Frust zu vertreiben. Goalie Roman Bürki bleibt selbstbewusst.

Auf dem Trainingsgelände der Dortmunder wird wieder gelacht. Nach ersten Tagen voller Frust und Zweifel sind die Erinnerungen der BVB-Profis an das deprimierende 0:5 am vergangenen Wochenende beim FC Bayern langsam verblasst. Im lockeren Kreisspiel herrscht beste Stimmung. «Ich habe nicht das Gefühl, dass das 0:5 einen Einfluss auf die nächsten Spiele haben wird. Wir haben das aufgearbeitet», sagt Torhüter Roman Bürki. Der Schweizer hofft, dass der Borussia am Samstag im Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 eine passende sportliche Antwort auf das Trauma von München gelingt.

Zwar erschienen die Bayern im direkten Bundesliga-Duell übermächtig, liegen aber in der Tabelle nur knapp vor dem BVB. Diese Ausgangslage nutzte Trainer Lucien Favre in den vergangenen Tagen als Argumentationshilfe, um seine Profis an die eigenen Stärken zu erinnern. «Noch ist nichts entschieden. Trotz des bitteren Ergebnisses in München ist es nur ein Punkt», kommentiert Bürki den knappen Rückstand zum Rekordmeister. Den folgenden Satz des Schlussmanns werten viele Beobachter jedoch als eher missratenen Versuch, den Druck zu leugnen: «Wir werden mindestens Zweiter. Nach hinten kann uns nichts mehr passieren. Wir können frei aufspielen.»

Davon kann wahrlich keine Rede sein. Denn nach dem desolaten Auftritt beim Erzrivalen stehen die Profis bei ihren verärgerten Fans in der Bringschuld. Selbst der ansonsten für eher diplomatische Statements bekannte Reinhard Rauball wählte deutliche Worte. «Die fürchterliche Niederlage am vergangenen Wochenende in München lässt sich nicht schönreden. Lange hat unser BVB ein solches Desaster nicht mehr erlebt», schrieb der Vereinspräsident im Vorwort des Stadionmagazins. Deshalb könne es «nur eine Devise» geben: «Wir müssen und wir werden wieder aufstehen.»

Sportdirektor Michael Zorc pflichtete bei: «Die Art und Weise des Spiels in München war komplett enttäuschend. Wir hoffen, dass wir am Samstagabend eine Trotzreaktion sehen.»

BVB weiter mit Verletzungssorgen

Im Bemühen, für eine Wiedergutmachung zu sorgen, muss Trainer Favre auf Rechtsverteidiger Lukasz Piszczek verzichten – nicht nur in der Partie gegen den Tabellenzwölften, sondern womöglich bis zum Saisonende. Der nach langer Zwangspause in München erstmals wieder eingesetzte 33 Jahre alte Routinier klagt erneut über Fussprobleme und wird vorerst durch den eigentlich gelernten Mittelfeldspieler Marius Wolf ersetzt. Zudem ist noch unklar, ob die angeschlagenen Profis Jadon Sancho, Christian Pulisic, Dan-Axel Zagadou und Raphael Guerreiro eingesetzt werden können. Dagegen steht Torjäger Paco Alcácer nach ausgestandener Armverletzung vor einem Comeback.

Die Treffsicherheit des besten Dortmunder Schützen könnte helfen, die Titelchance mit einem Sieg über Mainz zu wahren und die bisher dürftige Bilanz seit der Winterpause aufzubessern. Denn die Borussia rangiert in der Rückrunden-Tabelle als Fünfter nicht mal auf einem Champions-League-Platz. Aus Sorge vor einem weiteren Rückschlag erinnerte Trainer Favre seine Profis an den Kantersieg der Mainzer am vergangenen Wochenende gegen die Freiburger, die ihrerseits dem Tabellenführer am Spieltag zuvor ein Remis abgetrotzt hatten: «Sie haben 5:0 gegen eine Mannschaft gewonnen, die ein 1:1 gegen Bayern geschafft hat.»

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