Dortmund verliert bei Inter 0:2 und wird für den blutleeren Auftritt kritisiert. BVB-Coach Lucien Favre und Captain Mats Hummels haben allerdings viel Positives gesehen.
«Für diesen Auftritt haben die Fans kein Verständnis, meint Teleclub-Moderator Roman Kilchsperger nach Dortmunds Niederlage bei Inter Mailand.» Eine Ansicht, welche die BVB-Spieler und Trainer Lucien Favre nicht teilen.
Mit Marco Reus und Paco Alcacer hatte Dortmund in Mailand zwei gewichtige Absenzen zu beklagen. Sicherlich mit ein Grund, dass dem Team von Lucien Favre in der Offensive die Durchschlagskraft gefehlt hat. Der Strafraum war zu selten besetzt, in der ersten Halbzeit berührten die BVB-Spieler den Ball im gegnerischen Strafraum nur fünf Mal.
Hat sich Favre verpokert?
Die mangelnde Präsenz im gegnerischen Strafraum war sicherlich auch dem ungewohnten 5-2-3-System geschuldet. Favre wollte gegen Inter bewusst die Defensive stabilisieren und so lange wie möglich die Null halten, um die Gastgeber aus der Reserve zu locken.
Ein Plan, der hätte aufgehen können, hätte Nico Schulz in der 22. Minute nicht das Abseits aufgehoben und Inter so den Führungstreffer ermöglicht. Captain Mats Hummels meint nach dem Spiel: «Bis auf das Gegentor hat es gut geklappt, wir haben die Linie gut gehalten und haben die Tiefe, die Inter ins Spiel bringen wollte, gut rausgenommen. In der einen Situation eben leider nicht und das hat direkt das Gegentor bedeutet. Wenn wir das Gegentor nicht bekommen, glaube ich, dass wir Inter da hinkriegen, wo wir sie haben wollen, dass sie selber aufmachen.»
Auch der (öffentlich) angezählte Favre ist mit dem Gezeigten nicht unzufrieden: «Wir haben das insgesamt gut gemacht. Wir sind ruhig geblieben und haben nicht viele Torchancen zugelassen. Wir waren sehr kompakt und es war schwierig gegen uns zu spielen.» Kurz vor der Pause hätten sie das 1:1 erzielen müssen, meint Favre. Dass sie auch in der zweiten Halbzeit beim Stand von 0:1 zwei Torchancen ausgelassen hätten, sei matchentscheidend gewesen. Gegen Ende der Partie seien seine Spieler «unnötiges Risiko» eingegangen, so sei der zweite Gegentreffer zu erklären.