Sebastian Kehl und Hans-Joachim Watzke glauben trotz der jüngsten Äusserungen von Berater Mino Raiola an einen Verbleib von Erling Haaland in Dortmund.
«Ich gehe davon aus, dass Erling Haaland in der neuen Saison bei Borussia Dortmund spielt», sagt Kehl, der Lizenzspielerchef des Bundesligisten, am Sonntag im «Sport1-Doppelpass». Der langjährige BVB-Captain sieht keinen Grund, an der bisherigen Absprache zu zweifeln: «Erling ist total bei der Sache. Ich erlebe ihn jeden Tag und kann sagen, dass er sich komplett mit dem Verein identifiziert.»
Auch Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sagt bei «Sport 1»: «Haaland wird auch im nächsten Jahr Spieler des BVB sein. Er lässt sich nichts zuschulden kommen und gibt Vollgas. Wie er auf der Tribüne mitgefiebert hat, zeigt, wie sehr er sich mit seinem Team identifiziert.»
Nach Meinung von Haaland-Berater Raiola wird der norwegische Torjäger trotz seines Vertrages bis 2024 jedoch nur schwer zu halten sein. «Wenn ein Verein wie Barcelona oder Madrid kommt, so gross und mit so viel Geschichte, ist es schwer, Nein zu sagen», zitiert ihn die spanische Fachzeitung «AS» am Samstag – ungeachtet der klaren Ansage des BVB, den Ausnahmestürmer in diesem Sommer nicht ziehen lassen zu wollen. «Man muss abwarten, ob diese Aussage bis zum 1. September Bestand hat», meint der italienische Spielervermittler.
«Wir kennen Mino Raiola sehr gut. Deshalb überrascht uns die ein oder andere Aussage nicht. Wir sind nicht blauäugig und wissen, dass wir über den gerade wohl gehyptesten Stürmer weltweit reden. Und dass die Spekulationen nicht aufhören werden», kommentiert Kehl.
Watzke: «Mit Lewandowski war es damals auch so»
Gelassen kommentiert auch Watzke die neuerlichen Störfeuer. «Ich lese mir das alles gar nicht mehr durch», so Watzke, der die Situation mit Robert Lewandowski vergleicht, mit dem es 2013 «auch einen Interessenskonflikt» gegeben hatte. «Wir sind hart geblieben und Robert hat das akzeptiert. In der Saison drauf ist er Torschützenkönig geworden. Das traue ich Erling auch zu.»
Allerdings musste der BVB Lewandowski danach ablösefrei nach München ziehen lassen. Haaland besitzt in seinem Vertrag eine Klausel, die es ihm im Sommer 2022 erlaubt, den BVB für eine vertraglich fixierte Summe zu verlassen. Diese Summe ist geheim, die Medien gehen aber davon aus, dass sie zwischen 75 und 110 Millionen Euro liegt. Haalands Marktwert dürfte derzeit deutlich höher sein.