Zürich
Die Swiss Football League (SFL) zieht Christian Constantin, den Präsidenten des FC Sion, für 14 Monate aus dem Verkehr. Dem Walliser ist ab sofort der Zutritt zu den Stadien, zum Spielfeld, zur technischen Zone, zur Mannschaftskabine sowie zur Mixed-Zone verwehrt.
Mit dem Urteil reagiert die SFL-Disziplinarkommission (DK) verhältnismässig scharf auf den Skandal, den sich Christian Constantin vor drei Wochen nach dem Super-League-Spiel seines FC Sion in Lugano geleistet hat. Damals ohrfeigte er den TV-Experten Rolf Fringer und trat darauf gegen den am Boden liegenden Ex-Nationaltrainer nach.
Die DK beurteilt dies als "klaren und schwerwiegenden Verstoss gegen die Verhaltensregeln des Schweizerischen Fussball-Verbandes". Da Constantin vor neun Jahren in einem ähnlichen Fall schon einmal für vier Monate gesperrt worden war, damals war es ein nie restlos aufgeklärter Angriff auf einen Schiedsrichter-Assistenten in Kriens, fiel das Urteil nun umso härter aus.
Constantin darf sich gemäss dem Urteil der DK an Spieltagen auch nicht auf den Tribünen der Stadien aufhalten. Dass er den FC Sion während der 14-monatigen Sperre im Hintergrund weiterhin leitet, kann die Swiss Football League allerdings nicht verhindern. Faktisch bedeutet das Urteil, dass Constantin sein Amt als Präsident nur an den Spieltagen und nur während rund zwei bis drei Stunden nicht offiziell ausüben kann.
Ausserdem belegt die DK Constantin mit einer Busse von 100'000 Franken. Das Verfahren gegen Constantins Sohn Barthélémy, den Sportchef des FC Sion, läuft noch. Barthélémy Constantin soll vor dem Angriff seines Vaters gegenüber Fringer Morddrohungen ausgesprochen haben - so zumindest lautet der Vorwurf.
Gegen das Urteil kann Constantin innert fünf Tagen Rekurs einreichen. Dieser Rekurs hätte allerdings keine aufschiebende Wirkung. Das Urteil bleibt demnach bis zu einem allfälligen Urteil der Rekursinstanz gültig.
Zurück zur Startseite