Ciro Immobile krönte seine letzte Saison mit dem Torjäger-«Schuh». Dabei wurde er einst beim BVB als Flop gebrandmarkt. Einen Favoriten als Weltfussballer hat der Italiener auch schon auserkoren.
Für Lazio Rom erzielte Ciro Immobile vergangene Spielzeit insgesamt 36 Tore in der italienischen Serie A und sicherte sich damit den Goldenen Schuh als bester Torjäger Europas. «Der Wert dieser Auszeichnung steigt durch die Tatsache, dass ich mit Spielern wie Ronaldo, Messi und Lewandowski um diesen Titel gerungen habe. Das gibt dieser Auszeichnung noch mal ein höheres Gewicht», meint der 30-Jährige gegenüber «Sport Bild».
Bei der Wahl des Weltfussballers würde sich Immobile allerdings für Bayern Münchens Angreifer Robert Lewandowski entscheiden. «Für mich war er immer ein Vorbild», sagte er. «Wenn es um die beste Nummer 9 der Welt geht, fallen immer die Namen Lewandowski, (Luis) Suárez oder (Karim) Benzema. Mit ihnen jetzt in einem Atemzug genannt zu werden und mehr Treffer als diese Stürmer erzielt zu haben, ist unglaublich für mich.»
Der italienische Nationalspieler schwärmt trotz seiner sportlich unglücklichen Zeit bei Borussia Dortmund – Immobile spielte dort in der Saison 2014/15 und erzielte nur drei Ligatreffer – von der Zusammenarbeit mit Trainer Jürgen Klopp. «Klopp hinterlässt dir etwas. Du vergisst ihn nicht. Ich hatte Glück, unter ihm spielen zu dürfen», so Immobile. «Er ist ein super emotionaler Trainer. Einer, für den du um jeden Ball kämpfst.»
Sein Erfolgsgeheimnis
Von den ehemaligen Mitspielern hat er am meisten Kontakt zu Arsenal-Star Pierre-Emerick Aubameyang. Ansonsten sei es damals schwierig gewesen beim BVB – «es gab generell Probleme in der Mannschaft», hält er fest. Nach seiner Zeit im Ruhrpott wurde er zum FC Sevilla sowie zum FC Turin ausgeliehen, ehe er 2016 nach Rom wechselte, wo er explodierte. In seinen vier Jahren bei Lazio hat er im Schnitt 26 Ligatore erzielt.
Die Gründe für seinen Leistungssprung sind vielfältig: «Mein unbedingter Siegeswille – nicht, dass ich vorher nicht gewinnen wollte, aber jetzt ist es einfach in meiner DNA verankert, weil ich noch ehrgeiziger geworden bin. Reife – ich bin viel erwachsener und selbstsicherer geworden bis zu dem Punkt, dass es bei mir Klick im Kopf gemacht hat und ich keine negativen Gedanken mehr zulasse. Das ist sehr wichtig für einen Fussballer. Und drittens: Mannschaftsgeist. Ich habe ein exzellentes Verhältnis zum Trainer, zum Klub, zu den Fans. Das wirkt sich auch positiv auf deine Leistungen aus.» Und der Süditaliener (er stammt aus Torre Annunziata, einer Gemeinde im Grossraum von Neapel) wird noch lange für Lazio auf Torejagd gehen – er unterschrieb kürzlich einen Vertrag bis 2025.