Co-Trainer der Nati Darum ist Davide Callà viel mehr als nur die rechte Hand von Murat Yakin

Jan Arnet

12.10.2025

Yakin über Callà: «Ich bin wirklich happy, dass er da ist»

Yakin über Callà: «Ich bin wirklich happy, dass er da ist»

26.09.2025

Davide Callà hat neue Energie in die Nati gebracht. Der Assistenzcoach von Murat Yakin steht für Loyalität, Sozialkompetenz und Empathie – und glänzt mit seinem Sprachtalent.

Jan Arnet

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  • Seit März ist Davide Callà der Assistenztranier von Murat Yakin in der Schweizer Nati.
  • «Ich bin wirklich happy, dass Davide da ist», sagte Yakin kürzlich im Fussball-Talk Heimspiel auf blue Sport.
  • Als Bindeglied zwischen Mannschaft und Cheftrainer ist Callà auch ein «Kumpeltyp». Dass er mehrere Sprachen fliessend spricht, ist ein weiterer grosser Vorteil.

Als im Dezember 2023 bekannt geworden war, dass Vincent Cavin sein Amt als Co-Trainer der Schweizer Nati nach neun Jahren abgibt, war für Murat Yakin klar, dass er einen engen Vertrauten ins Boot holen will. Bevor Giorgio Contini, den er aus gemeinsamen Zeiten beim FC Luzern kennt, engagiert wurde, dachte Yakin auch an Davide Callà.

Callà war zu diesem Zeitpunkt Assistenzcoach beim FC Basel, der in einer Krise steckte und in den unteren Tabellenregionen der Super-League-Tabelle herumdümpelte. Der Ex-FCB-Profi wollte oder konnte seinen Verein in dieser Situation nicht verlassen. Doch er hinterlegte bei Yakin dann schon sein Interesse, dass er bereit sei für den Job als Co-Trainer der Nati, falls es noch einmal zum Thema werden soll.

Weil Contini nach der EM 2024 wieder als Cheftrainer arbeiten wollte und im Dezember als YB-Coach anheuerte, lag eigentlich auf der Hand, dass nun Callà zum Handkuss kommt. Dieser wollte den FCB aber nicht mitten in der Saison verlassen – und arbeitete ab März schliesslich in einem Doppelmandat für Basel und die Nati.

Das neue Dreamteam an der Nati-Seitenlinie: Murat Yakin und Davide Callà.
Das neue Dreamteam an der Nati-Seitenlinie: Murat Yakin und Davide Callà.
Keystone

Es ist ein Beweis dafür, welchen Stellenwert die Loyalität bei Davide Callà hat. Und wie wichtig er auch für den FCB war. 2022 war er mit Alex Frei nach Basel gekommen. Irgendwann musste Frei gehen, doch Callà blieb. Genauso wie bei Heiko Vogel, Timo Schultz, wieder Vogel und schliesslich Fabio Celestini.

Callà als Salah-Ersatz

Erst als Murat Yakin zum zweiten Mal anklopfte, war es Zeit für ein neues Abenteuer. «Ich bin wirklich happy, dass er da ist», sagte Yakin kürzlich im Fussball-Talk Heimspiel auf blue Sport.

Kennengelernt haben sie sich im Frühjahr 2014, als Callà vom FC Aarau nach Basel wechselte, wo Yakin Trainer war. «Das war ein interessanter Move. Mohamed Salah hat uns damals im Winter verlassen und wir suchten nach einem Ersatz», erinnert sich der Nati-Trainer.

Ihm seien Profis aus Südamerika präsentiert worden, aber weil ein solcher Spieler Monate gebraucht hätte, um sich zu akklimatisieren, wollte Yakin lieber einen Flügel holen, der die Super League kennt. «Wir brauchten einen für die Breite, der seine Rolle auch akzeptiert. Wir hatten damals in Basel mehrere gestandene Nationalspieler im Team.» Sich stets in den Dienst der Mannschaft stellen, das zeichnete Callà schon als Spieler aus.

Sprachtalent und Kumpeltyp

Sozialkompetenz und Empathie sind grosse Pluspunkte, die der Co-Trainer in die Nati bringt – und längst nicht die einzigen. «Seine grosse Stärke ist, dass er mehrere Sprachen fliessend spricht», sagt Yakin. Callà spricht Deutsch, Italienisch, Französisch, Spanisch und Englisch. «Seine offene und direkte Kommunikation ist ebenfalls top. Ich war positiv überrascht, mit welcher Leichtigkeit er zu uns gestossen ist und seine Präsenz markieren konnte.»

Davide Callà ist seit März 2025 Co-Trainer der Nati.
Davide Callà ist seit März 2025 Co-Trainer der Nati.
Keystone

Callà ist als Bindeglied zwischen Mannschaft und Cheftrainer auch ein «Kumpeltyp», der genau weiss, wie er auf die Spieler zugehen muss. «Er hat auch den besseren Humor als ich», gibt Yakin zu. Dass der Humor beim Duo Yakin/Callà nicht zu kurz kommt, zeigte eine Szene aus dem Quali-Spiel gegen Slowenien, als der Chefcoach seinem Assistenten die Brille anbot. «Er hat zwei Spieler von uns verwechselt und gleich zweimal den falschen Spieler genannt», lacht Yakin. «Also habe ich ihm meine Brille gegeben.»

Bleibt die Frage, wie lange Callà überhaupt «nur» als Co-Trainer arbeiten will. Und ob es ihn nicht reizen würde, eines Tages selbst Cheftrainer zu sein. Das A-Diplom hat er bereits im Sack. Für das höchste Trainerdiplom, die UEFA-Pro-Lizenz, müsste er sich noch anmelden. Das eile aber nicht, sagt Callà selbst. Er geniesse seine Rolle als Assistenztrainer sehr.


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