Transfer-ChaosDas grosse Transfer-Theater um Ricardo Rodriguez: Istanbul oder Napoli – Hauptsache Holland
jar
31.1.2020
Er war schon in Istanbul für den Medizincheck. Dann wollte sein Ex-Trainer Gattuso den Nati-Verteidiger zu Napoli lotsen. Am Ende landet Ricardo Rodriguez in Holland bei PSV Eindhoven. Die Chronik der verrücktesten Transfer-Saga des Winters.
10. Oktober 2019: Erste Gerüchte kommen auf, wonach Rodriguez die AC Milan verlassen wolle. Der Schweizer hatte seinen Stammplatz auf der linken Abwehrseite an Neuzugang Theo Hernandez verloren und fürchte sich davor, aufgrund mangelnder Spielpraxis sein Ticket für die EM 2020 zu verspielen.
12. Dezember 2019: Rodriguez' Berater Gianluca Di Domenico verrät gegenüber Radio Marte, dass sein Klient die Rossoneri im Winter unbedingt verlassen will: «Aktuell hat es in Mailand keinen Platz für ihn. In den Gesprächen, die wir mit dem Verein geführt haben, haben wir deutlich gemacht, dass er in der zweiten Saisonhälfte spielen muss.»
Und Rodriguez hat offenbar auch einen ganz bestimmten Wunsch. «Für (Gennaro) Gattuso würde Ricardo alles tun und überall hingehen, auch in die Serie B», lässt sich sein Berater zitieren. Erst wenige Tage zuvor wurde der Ex-Milan-Trainer als neuer Coach bei Napoli vorgestellt. Di Domenico: «Wenn es eine Chance gibt, werden wir darauf warten. Ricardo hat bereits seinen Urlaub in Napoli verbracht. Wir sind keine Lügner, wenn wir sagen, dass er die Stadt liebt.»
22. Dezember 2019: Fenerbahce-Fans hoffen auf den Transfer des Linksverteidigers. «Wir wollen Rocardo Rodriguez», ist beim Derby gegen Besiktas auf einem Fan-Plakat zu lesen.
6. Januar 2020: Di Domenico bestätigt gegenüber Teleclub, dass mit drei Klubs bereits Gespräche über einen Wintertransfer geführt wurden: Olympique Lyon, PSV Eindhoven und Fenerbahce Istanbul. Die Türken seien der Top-Favorit auf eine Verpflichtung.
15. Januar 2020: Das Blatt scheint sich zu wenden. Kameras zeichnen am Nachmittag auf, wie John de Jong, der Sportchef von PSV Eindhoven, das Mailänder Vereinsgelände verlässt.
Am Abend aber schreibt dann der italienische Transferexperte Gianluca di Marzio, dass sich Rodriguez endgültig für Fenerbahce entschieden habe: «Er wird in die Türkei gehen. Die Einigung mit Fenerbahce wurde erzielt und die Verhandlungen sind abgeschlossen.»
20. Januar 2020: Der Fenerbahce-Wechsel droht zu platzen. Gerüchten zufolge sollen sich Rodriguez und sein Berater für den Medizincheck schon in Istanbul befinden, als Berichte auftauchen, wonach dem türkischen Traditionsverein eine Transfersperre drohe. Fenerbahce hat offenbar gegen die Richtlinien des türkischen Fussballverbandes TFF verstossen. Dieser hatte den Klubs der Süper Lig Ende Dezember ein Ausgabelimit erteilt, damit sie mit den Financial-Fairplay-Richtlinien der UEFA nicht in Konflikt geraten. Fener darf nur noch 225 Millionen Lira (rund 34 Mio. Euro) in seine Spieler investieren.
Fenerbahce hat das Ausgabelimit aber offenbar bereits um 15 Millionen Euro überschritten, weil das Gehaltsniveau des Kaders schlicht zu hoch ist. Deswegen können die Türken keine neuen Spieler unter Vertrag nehmen. Zumindest nicht, bevor andere verkauft werden.
28. Januar 2020: Das Tessiner Fernsehen RSI berichtet, dass Rodriguez unmittelbar vor dem Wechsel zu Napoli stehe. Die Unterschrift werde «in den nächsten Stunden erwartet». Wir erinnern uns: Rund sechs Wochen zuvor hatte Rodriguez' Berater verraten, dass der Nati-Verteidiger am liebsten wieder unter dem neuen Napoli-Trainer Gennaro Gattuso spielen würde.
Der Transfer platzt jedoch, weil die AC Milan ihren Abwehrspieler nicht an einen Ligakonkurrenten abgeben will.
30. Januar 2020: Wieder wird von einer Einigung berichtet. Rodriguez soll sich nun doch für Eindhoven entschieden haben. Und tatsächlich, kurz vor 21 Uhr kommt die Vollzugsmeldung: PSV leiht den Schweizer bis zum Saisonende aus.
«Ich bin sehr glücklich, hier zu sein. Denn ich wollte unbedingt spielen, weil ich bei Milan nicht mehr oft zum Einsatz kam. Ich habe gemerkt, dass Eindhoven mir das Vertrauen gibt», sagt Rodriguez in seinem ersten PSV-Interview. Damit findet die verrückteste Transfer-Saga des Winters endlich ihr Ende.
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