Friedhelm Funkel ist nicht mehr Trainer von Fortuna Düsseldorf. Das Bundesliga-Schlusslicht trennt sich per sofort vom 66-Jährigen.
Zum Verhängnis geworden ist dem Trainer das Abrutschen an das Tabellenende, nachdem die Fortuna mit zwei Niederlagen in die Rückrunde gestartet war. Trotz der 0:3-Niederlage bei Bayer Leverkusen und dem Sturz auf den 18. Platz hatte Funkel am Sonntag noch Optimismus versprüht. «Wenn wir so weiterspielen, werden wir Punkte holen und die eine oder andere Mannschaft überholen. Davon bin ich nach diesem Auftritt mehr denn je überzeugt.»
Die Vereinsführung traute Funkel die sportliche Wendung allerdings nicht mehr zu. «Wir stellen mit 18 Treffern die schwächste Offensive und mit 40 Gegentoren die drittschwächste Defensive der Bundesliga. Das führt dazu, dass wir in der aktuellen Konstellation nicht mehr an den Turnaround für den Klassenerhalt glauben», liess sich Sportchef Lutz Pfannenstiel zitieren.
Vorerst wird Co-Trainer Thomas Kleine die Führung des Teams übernehmen. Nach Informationen der deutschen Nachrichtenagentur dpa soll Uwe Rösler als definitive Lösung als Nachfolger von Funkel folgen. Für den fünffachen Nationalspieler der DDR wäre es das erste Engagement als Trainer in Deutschland. Zuletzt war Rösler bei Malmö in Schweden beschäftigt, wo «unterschiedliche Vorstellungen über den künftigen Weg des Vereins» zur einvernehmlichen Trennung führten.
Kurioses Spiel der Fortuna-Bosse
Sportlich nach nur einem Sieg aus den letzten neuen Spielen nachvollziehbar, mutet die Trennung von Funkel dennoch kurios an. Noch am Mittwochmorgen hatte die Fortuna auf der Vereins-Website eine Meldung zur Wahl Funkels als Düsseldorfs Trainer des Jahres veröffentlicht.
Die «Bild» berichtet am Mittwochabend, sie habe von einem Informanten bereits am Dienstag von der bevorstehenden Entlassung Funkels erfahren und den Trainer damit konfrontiert. Funkels Antwort: «Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, da ist nichts dran. Ich habe ja schon viel erlebt im Fussball und bei der Fortuna – aber die schmeissen mich doch nicht raus und lassen mich dann unwissend auf die Ehrung zum 'Trainer des Jahres' gehen. So etwas traue ich keinem zu. Das muss eine Fehlinformation sein!»
Erst am Mittwochmorgen informiert die Düsseldorfer Vereinsführung dann den Trainer, obwohl bereits mehr als 24 Stunden lang feststand, dass Funkel entlassen wird.
Seit März 2016 stand Funkel, der sich dank sechs Aufstiegen in die Bundesliga den Ruf als erfolgreichster Zweitliga-Trainer erarbeitet hat, bei Düsseldorf in der Verantwortung. Damals spielte Fortuna gegen den Abstieg aus der zweiten Liga. In der darauf folgenden Saison feierte der Klub die Rückkehr in die Bundesliga.