Die Nasenpflaster haben in den 90ern die Riechorgane von vielen Fussballstars geschmückt, verschwanden dann aber schnell wieder, weil sie angeblich nichts brachten. Jetzt sind sie plötzlich zurück.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Mitte der Neunzigerjahre eroberte das Nasenpflaster die Fussballplätze, verschwand aber auch schnell wieder.
- In der Champions League feierte das Pflaster letzte Woche ein überraschendes Comeback. Mehrere Feyenoord-Spieler laufen gegen Leverkusen mit Nasenpflaster auf.
- Die Holländer verlieren zwar 0:4, die Puste geht ihnen in der zweiten Halbzeit aber nicht aus.
Quasi aus dem Nichts erobert das Nasenpflaster Mitte der Neunziger Europas Fussballplätze. Importiert aus dem American Football, welche das Nasenpflaster – es wurde vom Hersteller «BreatheRight» 1993 auf den Markt gebracht, um lautes Schnarchen zu verhindern – als erste zweckentfremdeten.
Damals hiess es, das Pflaster würde die Nasenflügel auseinanderziehen und damit das Atmen erleichtern und die Leistungsfähigkeit steigern. Kein Wunder, verzichtet kein Fussballer auf dieses Wunderding. Ein Pflaster ziert die Riechorgane von Murat Yakin, Ciriaco Sforza & Co.
Der ehemalige Xamax-Verteidiger und bulgarische Internationale Trifon Ivanov († 2016) soll der erste Fussballer mit Nasenpflaster gewesen sein.
Höhepunkt des Nasenpflasters? Die EM 1996 in England. Doch so schnell sie gekommen sind, so schnell verschwinden sie auch wieder. 1997 lassen amerikanische Wissenschaftler verlauten, dass alles nur ein grosser Hokuspokus sei. Das Pflaster helfe zwar im Kampf gegen Schnarchen, steigere jedoch nicht das Leistungsvermögen. Begründung: Unter Belastung atme man nicht durch die Nase, sondern durch den Mund.
Fast 30 Jahre später feiert der Hokuspokus aus den 90ern ein plötzliches Comeback auf den Fussballplätzen. Bei Feyenoord gegen Bayer Leverkusen letze Woche in der Champions League laufen gleich mehrere holländische Spieler mit Nasenpflaster auf.
Gebracht hat's wenig: Die Holländer gehen gegen Xhaka, Wirtz & Co. gleich mit 0:4 baden. Wobei, vielleicht hat das Wunderding auf dem Riechorgan ja doch geholfen. In Halbzeit zwei bleibt Feyenoord zumindest ohne Gegentor.