Was macht eigentlich Eren Derdiyok? Der ehemalige FCB-Stürmer wurde kürzlich in Usbekistan Meister und spricht nun über eine mögliche Rückkehr in die Schweiz. Auch das Thema Nati hat er noch nicht abgehakt.
Eren Derdiyok galt einst als grosse Schweizer Sturmhoffnung, feierte in Basel den Meistertitel und zwei Cupsiege, bevor er den Schritt ins Ausland wagte. Für Leverkusen und Hoffenheim machte er 158 Spiele. 2014 folgte der Wechsel in die Türkei – seither ist Derdiyok mehr oder weniger von der Schweizer Bildfläche verschwunden. Mal abgesehen von den paar Champions-League-Auftritten mit Galatasaray.
Ein paarmal wurde er zwar noch für die Nati aufgeboten, der letzte seiner 60 Einsätze liegt nun aber auch schon mehr als drei Jahre zurück. Trotzdem macht sich Derdiyok durchaus Hoffnungen auf weitere Aufgebote für die Nationalmannschaft. «Ich bin nicht zurückgetreten. Ich spiele regelmässig. Und wenn es mich braucht, stehe ich gerne zur Verfügung», sagt der 32-Jährige dem «Tages-Anzeiger».
Meister in Usbekistan
Mittlerweile ist Derdiyok in Usbekistan gelandet. Anfang Jahr wechselte er zu Pakhtakor Tashkent. Und verhalf dem Team mit neun Toren und drei Assists in 21 Liga-Spielen zum Meistertitel. «Wenn man nur auf die nackten Zahlen schaut, dann sieht das nicht schlecht aus», sagt der Torjäger. Aber: «Noch nicht optimal war sicher, dass ich bloss 13 Partien über die volle Distanz gespielt habe.»
Auch in der asiatischen Champions League sorgte Pakhtakor für Furore und kam bis in den Viertelfinal. Derdiyok scheint es in Usbekistan zu gefallen. Sein Vertrag in Tashkent läuft noch bis Ende 2021. Wie es dann mit ihm weitergeht, steht noch in den Sternen. «Ein paar Jährchen gebe ich mir schon noch», sagt er.
Bruder und Jugendfreund Klose sind beim FCB angestellt
Kommt's womöglich zur Rückkehr in die Schweiz? Derdiyok bestätigt, dass er in Vergangenheit mit zwei Super-League-Klubs in Kontakt stand. «Mit Sion sprach ich, als Murat Yakin dort Trainer war (Anm. d. Red.: September 2018 bis Juni 2019). Doch sowohl von der Bezahlung als auch von der Philosophie her stimmte es nicht. Jeder weiss, wie ein Engagement bei Sion enden kann. Da hatte ich keine Lust darauf.»
Der zweite Verein ist der FC Basel, bei dem er einst zum Profi reifte. «Ich hatte mit Marco Streller Kontakt, als er noch Sportchef war (Anm. d. Red.: Juli 2017 bis Juni 2019). Da haben wir uns den Ball ein paarmal hin und her gespielt, aber wirklich konkret wurde es nie.»
Nichtsdestotrotz scheint eine Rückkehr nach Basel nicht ganz ausgeschlossen. Zumal sein Bruder Enver als Videoanalyst beim FCB arbeitet – und mit Timm Klose sein Jugendfreund mittlerweile wieder bei den Bebbi spielt. «Wir wuchsen im selben Quartier auf und spielten jeden Tag auf der Schützenmatte und bei OB. Er ging bei mir ein und aus und umgekehrt. Sogar Ski fahren waren wir zusammen», erinnert sich Derdiyok. «Den Kontakt haben wir bis heute aufrechterhalten. Das wäre cool, wenn wir die alten Zeiten wieder aufleben lassen würden. Aber es muss natürlich passen.»