
Bei den Männern sind die Spanier amtierende Europameister, bei den Frauen amtierende Weltmeisterinnen. Ein Blick in die Turniere der U-Nationalmannschaften zeigt, dass Spanien auch die nächsten Jahre den Fussball dominieren könnte.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die spanische Nationalmannschaft der Männer wurde zwischen 2008 und 2012 zweimal Europameister und 2010 Weltmeister – der Erfolg fehlte dann bis zum EM-Titel 2024.
- Bei den Frauen wurden die Spanierinnen 2023 zum ersten Mal Weltmeisterinnen und gehören auch bei der anstehenden EM in der Schweiz zu den Topfavoritinnen.
- Dank guter Nachwuchsförderung und Erfolgen in den U-Nationalmannschaften könnte Spanien den Fussball die nächsten Jahre dominieren.
Der spanische Fussball erlebte zwischen 2008 und 2012 seine goldenen Jahre. Im Klub-Fussball gewann der FC Barcelona zweimal (2009 und 2011) die Champions League. Die Nationalmannschaft wurde zweimal Europameister und 2010 Weltmeister.
Iker Casillas, Carles Puyol, Xavi, Andrés Iniesta, David Villa und Fernando Torres waren damals die klingenden Namen. Nachdem die Legenden langsam abgetreten waren, nahmen die Erfolge ab.
An einer Weltmeisterschaft hat es Spanien gar seit dem Gewinn in Südafrika nicht mehr über das Achtelfinale hinausgeschafft. Seit letztem Jahr und dem Europameistertitel in Deutschland scheint für Spanien allerdings wieder eine goldene Ära anzustehen.
Lamine Yamal, Nico Williams und Pedri sind allesamt unter 23-jährig und jetzt schon Leistungsträger. Sie könnten den Weltfussball über die nächsten zehn Jahren mitprägen. An der WM 2026 in den USA wird sich zeigen, ob sie auch schon für die Welt-Bühne reif genug sind.
Frauenfussball in Spanien boomt
Nicht nur der Männerfussball befindet sich im Aufwind, sondern auch die Frauen. Die Spanierinnen sind hinter den USA die Nummer zwei der Welt und wurden 2023 bei ihrer erst dritten Endrunden-Teilnahme Weltmeisterinnen.
Mit Aitana Bonmatí und Alexia Putellas, die Ballon d'Or Gewinnerinnen der letzten vier Jahren, in ihren Reihen gelten die Spanierinnen auch an der anstehenden EM in der Schweiz zu den Topfavoritinnen.
Der Erfolg der A-Nationalmannschaften kommt nicht von irgendwoher. Er ist das Resultat von vielen Investitionen in die Nachwuchsförderung und in bessere Infrastrukturen.
Bei den Frauen wurden zudem auch die beiden höchsten Spielklassen professionalisiert, was zur Folge hat, dass Barcelona in den letzten fünf Jahren jedes Endspiel der Women's Champions League bestritten und drei davon gewonnen hat.
Die Erfolge widerspiegeln sich auch in den Zuschauerzahlen. So strömen im Schnitt rund 6700 Menschen ins Stadion der Frauen des FC Barcelona, um Sydney Schertenleib und Co. zuzusehen. Bei Athletic Bilbao liegt der Zuschauerschnitt bei rund 5700.
U19 fest in spanischer Hand
Dass die Nachwuchsförderung funktioniert, beweisen die U-Nationalmannschaften. Auf U19-Stufe ist Spanien sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen amtierender Europameister – und beide könnten ihren Titel diese Woche verteidigen.
Die Männer spielen am Donnerstag in Bukarest gegen die Niederlande um den Titel, die Frauen treffen am Freitag in Rzeszów, Polen, im Finale auf Frankreich. Für die Spanierinnen winkt der vierte EM-Titel in Serie auf dieser Stufe.
Im Herbst dieses Jahres finden in Chile die U20-WM der Männer und in Marokko die U17-WM der Frauen statt. Spanien ist an beiden Turnieren dabei. Ob sie um die Titel mitspielen werden, wird sich zeigen. Was jetzt schon feststeht: Mit Spanien wird man in den nächsten wohl an jedem Fussballturnier rechnen müssen.