Mit Argentinien und Deutschland treffen am Abend in Dortmund (20:45 Uhr) zwei Fussball-Schwergewichte aufeinander. Obwohl offiziell nur ein Freundschaftsspiel, ist das Duell mit viel Prestige verbunden.
Die beiden Nationen haben 22 Mal gegeneinander gespielt. Bisher gab es zehn Siege für Argentinien, acht für Deutschland und vier Unentschieden. Das letzte grosse Duell gewann jedoch die Truppe von Jogi Löw, das 2014 den WM-Final in Rio de Janeiro dank eines Treffers von Mario Götze in der Verlängerung für sich entscheiden konnte.
Nicht ganz so wichtig ist heuer das anstehende Testspiel, weshalb die Atmosphäre im Signal Iduna Park am Mittwochabend etwas entspannter sein sollte. Nichtsdestotrotz wird der DFB das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen, zumal nur vier Tage ein wichtiges Spiel in der EM-Qualifikationsreise in Tallinn gegen Estland ansteht.
Mi 09.10. 20:45 - 22:45 ∙ RTL CH ∙ D 2019 ∙ 120 Min
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Dabei muss Deutschland mit einer stark ersatzgeschwächten Elf antreten. Löw spricht wegen des Ausfalls zahlreicher Topkräfte wie Toni Kroos oder Leroy Sané von «einer unerfreulichen Gesamtlage». Der Bundestrainer muss eine Formation aufstellen, die so noch nicht aufgelaufen ist. Im Tor erhält Marc-André ter Stegen die geforderte Bewährungschance. Löw gab zudem den Länderspielneulingen Niklas Stark von Hertha BSC und Luca Waldschmidt vom SC Freiburg eine Einsatzgarantie in der Startelf. Ebenfalls zu ihrem Debüt könnten Suat Serdar vom FC Schalke und Robin Koch vom SC Freiburg kommen.
Kein Debütant, aber so was wie «der Mann der Stunde» ist Serge Gnabry: Der Bayern-Flügel hat in der Nationalmannschaft 2019 in fünf Spielen fünf Tore erzielt und damit seinen internationalen Torjägerrekord auf bemerkenswerte neun Tore in zehn Spielen verbessert. Der 24-Jährige hatte letzte Woche vier Tore beim 7:2-Sieg in der Champions League gegen Tottenham markiert.
Agüero und Di Maria ausgebootet
Doch nicht nur Deutschland, auch die Albiceleste muss auf grosse Namen verzichten: Angel Di Maria und Sergio Aguero wurden von Trainer Lionel Scaloni gar nicht erst aufgeboten. Und Leader Lionel Messi muss immer noch eine dreimonatige Sperre wegen seiner Kommentare im Sommer zur Copa America und den südamerikanischen Verband CONMEBOL absitzen.
Die Südamerikaner werden auch ohne Spieler der beiden grossen heimischen Rivalen River Plate und Boca Juniors auskommen müssen, welche im Laufe dieses Monats im Halbfinale der Copa Libertadores aufeinandertreffen.
Die Premier-League-Haudegen Nicolas Otamendi und Marcos Rojo sind die einzigen Kader-Spieler in den Reihen der Gäste, welche schon über dreissig Mal für ihr Land aufgelaufen sind.
Die Besucher können sich trotz der gewichtigen Absenzen in der argentinischen Offensivreihe nach wie vor auf talentierte Stars freuen. Juventus-Spielmacher Paulo Dybala hat im Spitzenspiel der Serie A am Sonntag mit seinem Treffer gegen Napoli gezeigt, dass er langsam aber sicher wieder an seinen früheren Leistungen anknüpft. Jetzt will «das Juwel» seine Bilanz in der Nationalmannschaft aufpolieren: Dort traf er in insgesamt 26 Einsätzen bescheidene zwei Mal ins Tor.
Spezielles Augenmerk sollte man auf Inter-Stürmer Lautaro Martinez legen, der sich in ausgezeichneter Form befindet: Er traf nicht nur im Klub gegen Barcelona und Juventus, sondern sorgte beim 4:0-Sieg im vergangenen Monat gegen Mexiko mit einem Hattrick fast im Alleingang für den Sieg. Trainer Scaloni meinte vor dem Kracher gegen den viermaligen Weltmeister: «Für uns ist das ein wichtiger Test. Wir werden sehen, ob meine Spieler diesem Druck standhalten können gegen einen so starken Gegner.»
Mit Leverkusens Lucas Alario, Dortmunds Leonardo Balerdi und Stuttgarts Nicolas Gonzalez sind übrigens drei Spieler im Kader vertreten, die in Deutschland unter Vertrag stehen.