EM-Quali Deutschland und Holland sind durch – Hazard-Brüder zerlegen Russland

SDA

16.11.2019 - 22:53

Alles paletti, Deutschland fährt zur EM.
Alles paletti, Deutschland fährt zur EM.
Source: Keystone

Deutschland ist nach dem 4:0-Heimsieg gegen Weissrussland das EM-Ticket nicht mehr zu nehmen. Auch die Niederlande, Österreich und Kroatien dürfen die Endrunde im kommenden Sommer planen.

Was Cedric Itten für die Schweiz am Freitag war, wurde Matthias Ginter am Samstag in Deutschland: gefeierter Held im Stadion seines Klubs. Der 25-jährige Innenverteidiger von Borussia Mönchengladbach sprang im Borussia-Park vier Minuten vor der Pause als Torschütze für seine zuvor glücklosen Teamkollegen ein. Mit dem Absatz verwertete Ginter eine Hereingabe von Serge Gnabry – profitierte bei seinem Premierentor für das deutsche Nationalteam allerdings davon, dass die Unparteiischen ihn nicht im Abseits verordnet hatten.

Ginters Treffer blieb schliesslich – anders als derjenige von Itten am Freitag – nicht der letzte seines Teams, war aber ähnlich wichtig. Mit der Führung im Rücken trat das Team von Jogi Löw nach der Pause effizienter auf. Weil Nordirland in Belfast den benötigten Sieg gegen die Niederlande (0:0) nach verschossenem Handspenalty von Steven Davis verpasste, lösten die beiden Favoriten in Gruppe C gleichzeitig das EM-Ticket.

Fix mit der Endrunde im kommenden Sommer planen darf auch Österreich. Franco Foda, der Nachfolger von Marcel Koller als Trainer im ÖFB, machte mit seinem Team im Ernst-Happel-Stadion in Wien gegen Nordmazedonien mit einem 2:1 den entscheidenden Schritt dazu. David Alaba stiess mit seinem ersten Pflichtspiel-Tor im Dress des Nationalteams seit vier Jahren für Österreich bereits in der 7. Minute die Türe zur Endrunde weit auf, drei Minuten nach der Pause machte Stefan Lainer vorzeitig alles klar. Den ersatzgeschwächten Nordmazedoniern hätte einzig ein Sieg in Wien noch geringe Hoffnung auf den zweiten EM-Startplatz in Gruppe G hinter Polen gelassen.

Kroatien macht den Deckel drauf

Dank einem Steigerungslauf ist auch der letztjährige WM-Finalist Kroatien für die EM qualifiziert. Die Kroaten, die ihre Qualifikationsphase mit dem 3:1-Sieg gegen die Slowakei beschlossen, lagen zur Pause noch mit 0:1 zurück. Bei einer Niederlage hätte das Team von Zlatko Dalic den letzten Spieltag am Dienstag zitternd vor den TV-Geräten verbringen müssen, so kann man den Dreikampf um das zweite EM-Ticket in Gruppe E zwischen der Slowakei (gegen Aserbaidschan) und Ungarn und Wales, die im Direktduell aufeinander treffen, entspannt verfolgen.

Familie Hazard schiesst Russland ab

Im bedeutungslosen Spitzenkampf von Gruppe I sicherte die Familie Hazard den bereits qualifizierten Belgiern den Spitzenplatz. Beim 4:1 gegen Russland in St. Petersburg waren die Tore vor der Pause eine innerfamiliäre Sache. Das 1:0 nach 19 Minuten erzielte der bei Borussia Dortmund nicht unumstrittene Thorgan Hazard auf Pass von Bruder Eden. Bis zur Pause erhöhte der vormalige Passgeber, der bei Real Madrid ebenfalls nicht den einfachsten Einstand hatte, mittels Doublette (33./40.) auf 3:0.

Telegramme und Ranglisten:

Nordirland – Niederlande 0:0. – Belfast. – SR Marciniak (POL).

Niederlande: Cillessen; Veltman, De Ligt, Van Dijk, Blind; Frenkie de Jong, De Roon (36. Propper), Berghuis (65. Luuk de Jong); Promes, Van de Beek, Babel (90. Ake).

Bemerkung: Davis (Nordirland) verschiesst Handspenalty.

Deutschland – Weissrussland 4:0 (1:0). – Mönchengladbach. – SR Grinfeld (ISR). – Tore: 41. Ginter 1:0. 49. Goretzka 2:0. 55. Kroos 3:0. 83. Kroos 4:0.

Deutschland: Neuer; Klostermann, Ginter, Koch, Schulz; Kimmich; Gündogan, Kroos; Goretzka, Gnabry (84. Waldschmidt/93. Rudy), Werner (68. Brandt).

Bemerkungen: Deutschland u.a. ohne Can (gesperrt), Reus, Süle, Sané, Havertz, Rüdiger und Kehrer (alle verletzt). 76. Neuer hält Foulpenalty.

Rangliste: 1. Deutschland* 7/18 (24:6). 2. Niederlande* 7/16 (19:7). 3. Nordirland 7/13 (8:7). 4. Weissrussland 8/4 (4:16). 5. Estland 7/1 (2:21).

* für EM-Endrunde qualifiziert


Gruppe E:

Aserbaidschan – Wales 0:2 (0:2). – Baku. – SR Aytekin (GER). – Tore: 10. Moore 0:1. 34. Wilson 0:

Kroatien – Slowakei 3:1 (0:1). – Rijeka. – SR Turpin (FRA). – Tore: 32. Bozenik 0:1. 56. Vlasic 1:1. 60. Petkovic 2:1. 74. Perisic 3:1. – Bemerkung: 66. Gelb-Rote Karte gegen Mak (Slowakei).

Rangliste: 1. Kroatien* 8/17 (17:7). 2. Ungarn 7/12 (8:9). 3. Wales 7/11 (8:6). 4. Slowakei 7/10 (11:11). 5. Aserbaidschan 7/1 (5:16).

* für EM-Endrunde qualifiziert


Gruppe G:

Slowenien – Lettland 1:0 (0:0). – Ljubljana. – SR Petrescu (ROU). – Tor: 53. Tarasvos (Eigentor) 1:0. – Bemerkungen: Lettland mit Oss (Neuchâtel Xamax) und Uldrikis (Sion/ab 72.), ohne Vanins (Zürich/Ersatz).

Israel – Polen 1:2 (0:1). – Jerusalem. – SR Gestranius (FIN). – Tore: 4. Krychowiak 0:1. 54. Piatek 0:2. 88. Dabbur 1:2.

Österreich – Nordmazedonien 2:1 (1:0). – Ernst Happel Stadion, Wien. – SR Oliver (ENG). – Tore: 8. Alaba 1:0. 48. Lainer 2:0. 93. Stojanowski 2:1.

Rangliste: 1. Polen* 9/22 (15:3). 2. Österreich* 9/19 (19:8). 3. Slowenien 9/14 (14:8). 4. Nordmazedonien 9/11 (11:13). 5. Israel 9/11 (16:17). 6. Lettland 9/0 (2:28).

* für EM-Endrunde qualifiziert


Gruppe I:

Russland – Belgien 1:4 (0:3). – St. Petersburg. – SR Dias (POR). – Tore: 19. Thorgan Hazard 0:1. 33. Eden Hazard 0:2. 40. Eden Hazard 0:3. 72. Lukaku 0:4. 79. Dschikija 1:4.

Belgien: Courtois; Alderweireld, Boyata, Vermaelen (67. Denayer); Castagne, De Bruyne, Witsel, Thorgan Hazard; Mertens (52. Tielemans), Eden Hazard; Lukaku (77. Batshuayi).

Zypern – Schottland 1:2 (0:1). – Nikosia. – SR Lechner (AUT). – Tore: 12. Christie 0:1. 48. Efrem 1:1. 53. McGinn 1:2.

San Marino – Kasachstan 1:3 (0:3). – Serravalle. – SR Palabiyik (TUR). – Tore: 6. Sajnutdinow 0:1. 23. Sujumbajew 0:2. 27. Schtschetkin 0:3. 77. Bernardi 1:3.

Rangliste: 1. Belgien* 9/27 (34:2). 2. Russland* 9/21 (28:8). 3. Schottland 9/12 (13:18). 4. Zypern 9/10 (14:14). 5. Kasachstan 9/10 (12:14). 6. San Marino 9/0 (1:46).

* für EM-Endrunde qualifiziert

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport