Nach dem 1:1 zwischen Italien und der Schweiz fällt die Entscheidung in Gruppe C der WM-Qualifikation am allerletzten Spieltag. Die Nati muss zwei Tore aufholen – und Murat Yakin wird wieder zu Umstellungen gezwungen.
Die Ausgangslage
Die Schweiz und Italien stehen beide mit 15 Punkten da, haben beide viermal gewonnen und dreimal Remis gespielt. Die Italiener haben mit 13:2 aber das etwas bessere Torverhältnis als die Schweizer mit 11:2. Die Nati muss in ihrem letzten Spiel also zwei Tore aufholen. Heisst: In Luzern braucht es am Montag gegen Bulgarien einen hohen Sieg, sollte auch der Europameister sein Auswärtsspiel in Nordirland gewinnen. Stolpern die Italiener, müssen die Schweizer einfach mehr Punkte holen als die Azzurri.
Warum das 1:1 noch Gold wert sein kann
Ganz verrückt wird es, wenn die Schweiz gegen Bulgarien 3:0 gewinnt und Italien in Nordirland einen 1:0-Sieg feiert. Dann hätten die beiden punktgleichen Teams jeweils ein Torverhältnis von 14:2. Weil auch beide Direktduelle unentschieden endeten, kommt es auf die geschossenen Auswärtstore in den Direktbegegnungen an. Und weil das erste Duell in Basel 0:0 endete, wäre die Schweiz nach dem 1:1 vom Freitag im Vorteil.
Was, wenn die Nati Gruppenzweiter wird?
Sollte es am Ende nur für Rang 2 reichen, muss die Nati im März an einem Playoff-Turnier um eines der letzten WM-Tickets kämpfen. Einfach würde das nicht werden, ganz im Gegenteil: Von zwölf Teilnehmern am Playoff-Turnier, das in drei Gruppen mit Halbfinal und Final ausgetragen wird, schaffen es nur drei an die WM. Womöglich warten da sogar hochkarätige Gegner wie Spanien, Portugal oder Polen.
Yakins neue Problemzone
Viel wurde spekuliert, wen Murat Yakin gegen Italien im Sturm aufstellen wird. Noah Okafor erhielt das Vertrauen. Und Renato Steffen und Ruben Vargas machten – insbesondere in der ersten Halbzeit – über die Flügel Dampf. Sie dürften auch am Montag gegen Bulgarien in der Startelf stehen. Umstellen muss der Nati-Coach dagegen in der Defensive. Denn Manuel Akanji wird das Spiel gesperrt verpassen.
Nach Nico Elvedi fällt damit auch der zweite Stamm-Innenverteidiger aus. Wer verteidigt neben Fabian Schär? Yakin hat die Wahl zwischen FCB-Profi Eray Cömert und Salzburg-Youngster Bryan Okoh, der erstmals überhaupt bei der A-Nati dabei ist. Oder er nimmt mit Fabian Frei einen spielstarken Routinier, der in Basel auch schon in der Innenverteidigung spielte, nach hinten.
Ein Fragezeichen steht auch hinter dem Einsatz von Ricardo Rodriguez, der gegen Italien verletzt ausgewechselt werden musste. «Wir hoffen, dass es kein Riss ist. Aber die Zeit ist knapp bis zum Spiel gegen Bulgarien», sagt Yakin direkt nach dem Italien-Spiel über den Linksverteidiger. Ulisses Garcia steht als Ersatzmann bereit. Yakin bleibt aber wie gewohnt cool: «Gegen Bulgarien heisst die Devise sowieso Offensive.»