Umbruch beim BVBDiese Baustellen warten in Dortmund auf Lucien Favre
jar
23.5.2018
Lange wurde spekuliert, nun ist es offiziell: Lucien Favre wird neuer Dortmund-Trainer. Der BVB plant auch im Kader einen Umbruch. Auf den Schweizer wartet viel Arbeit.
«Wir werden Geld in die Hand nehmen, um neue Spieler zu holen», liess sich BVB-Sportchef Michael Zorc vor einer Woche in der «Bild» zitieren. 80 Millionen Euro will Dortmund offenbar für neues Personal ausgeben. Rund drei Millionen davon gingen für den neuen Coach nach Nizza, wo Favre noch einen Vertrag bis 2019 hatte.
Dass der Westschweizer in der Kaderplanung kräftig mitdiskutieren darf, belegt die Tatsache, dass der neue Trainer schon vor seiner Ankunft eine wichtige Entscheidung traf: Gemäss Medienberichten scheiterte der schon sicher geglaubte Wechsel von Landsmann Stephan Lichtsteiner zum BVB nämlich an Favre, der sein Veto einlegte, weil er lieber einen jüngeren Rechtsverteidiger haben will. An welchen Schrauben wird Favre noch drehen?
Konkurrenzkampf auf der Goalie-Position
Eine Entscheidung ist bereits gefallen: Marwin Hitz ersetzt Roman Weidenfeller, der den BVB nach 16 Jahren verlassen wird. Weidenfeller war hinter Roman Bürki immer die Nummer 2, das wird mit Hitz anders sein. Der Ex-Augsburg-Goalie wechselte kaum mit der Absicht, Ersatzgoalie zu sein, nach Dortmund. Dafür waren seine Leistungen in den vergangenen Jahren schlicht zu gut. Der 30-Jährige verzichtet wohl genau deshalb auf die WM, um sich besser auf sein BVB-Abenteuer vorzubereiten. Er wird im Juli gegenüber Bürki einen Trainingsvorsprung haben. Gut für Dortmund: Hitz war ablösefrei.
Ablösefrei wäre auch Mario Balotelli. Der italienische Stürmer zeigte in Nizza, dass er nicht nur für Skandale gut sein kann. Nach zwei Jahren und 43 Toren ist Balotelli wieder bereit für einen grossen Klub. Favre hat gezeigt, dass er mit dem Exzentriker umzugehen weiss. Wird Balotelli seinem Coach gleich nach Dortmund folgen? Oder setzt man beim Bundesligisten eher auf eine sicherere aber teurere Variante?
Klar ist, dass der BVB einen neuen Mittelstürmer holen wird. Mit Alexander Isak hat man nur einen im Kader und der ist 18 Jahre alt. Michy Batshuayi hat den im Winter abgewanderten Top-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang gut ersetzt, wird nach abgelaufener Leihe im Sommer aber zurück zu Chelsea gehen. Will Dortmund Batshuayi kaufen, muss tief in die Tasche gegriffen werden. Da wäre vom 80-Millionen-Budget nicht mehr viel übrig. Etwa genauso teuer wie Batshuayi wäre Alvaro Morata, ebenfalls Chelsea-Stürmer, der zuletzt auch mit dem BVB in Verbindung gebracht wurde. Chelsea kaufte Morata erst vor einem Jahr für 66 Millionen.
Auch in der Verteidigung soll es beim BVB auf die neue Saison hin zu grossen Änderungen kommen. Dass Abwehrchef Sokratis den Klub verlassen wird, gilt als sehr wahrscheinlich. Neben einem Innenverteidiger braucht Dortmund auch neues Personal auf der Seite. Rechtsverteidiger und Routinier Lukas Piszczek soll Konkurrenz erhalten.
Nach dem gescheiterten Wechsel von Lichtsteiner kommt mit Silvan Widmer ein anderer Schweizer in Frage. Auch auf links könnte ein neuer Mann kommen, da noch nicht sicher ist, ob Raphael Guerreiro dem Klub erhalten bleibt.
Mittelfeld: Wolf oder Ziyech? Oder beide?
Mit Julian Weigl, Mario Götze, Gonzalo Castro, Mahmoud Dahoud, Nuri Sahin und Sebastian Rode hat Dortmund eingentlich genügend zentrale Mittelfeldspieler mit Qualität im Kader. Doch keiner von ihnen hat eine ausserordentlich gute Saison hinter sich. So wird es auch auf dieser Position Wechsel geben.
Als Top-Kandidaten gelten aktuell Frankfurt-Youngster Marius Wolf und Ajax-Profi Hakim Ziyech. Der 22-jährige Wolf soll in Dortmund gemäss deutschen Medien schon unmittelbar vor der Unterschrift stehen. Der marrokanische WM-Fahrer Ziyech glänzte in der abgelaufenen Saison in Holland mit neun Toren und 17 Assists und sagte kürzlich zu den Wechselgerüchten, dass «Borussia Dortmund ein netter Verein» wäre. Ziyech wäre die offensivere Variante zu Wolf. Kommen gleich beide? «Bild» berichtet am Mittwoch, dass auch Gladbach-Schweizer Denis Zakaria auf dem BVB-Radar ist.
Schmelzer nicht mehr Captain
Letztlich muss Lucien Favre auch einen neuen Captain bestimmen. Marcel Schmelzer hat am Dienstag bekanntgegeben, dass er die Binde des Spielführers nach zwei «intensiven Jahren» abgeben wolle. Als Favorit auf die Captain-Nachfolge gilt Marco Reus, der seit 2012 beim BVB spielt und auch schon lange einen guten Draht zum neuen Trainer hat. Favre formte Reus einst in Gladbach zum Top-Spieler.
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