Eine Woche vor dem Spitzenduell der Bundesliga zwischen Borussia Dortmund und Bayern München erfüllten die Rivalen die Pflicht. Der BVB siegt in Bielefeld 2:0, die Münchner in Köln 2:1.
Statistisch liegen die beiden meistgenannten Titelanwärter in Deutschland eine Woche vor dem Direktduell nahe beieinander. Mit fünf Siegen bei je einer Niederlage stehen Lucien Favres BVB und Hansi Flicks Bayern mit 15 Punkten da. Während die Münchner die beste Offensive stellen, 24 Tore hat der Meister bis zur 6. Runde erzielt, verfügen die Dortmunder über die beste Defensive (2 Gegentore). In der Wahrnehmung aber trennten die beiden Topklubs in Deutschland Welten. Daran änderte der Samstag kaum etwas.
Borussia Dortmund tat sich im Westfalen-Duell beim Aufsteiger Arminia Bielefeld nicht zum ersten Mal in dieser Saison schwer. In der ersten Halbzeit erspielte sich das Team von Lucien Favre gegen den tief verteidigenden Gegner kaum Torchancen. Kam der BVB einmal in Abschlussposition wie durch den Schweizer Internationalen Manuel Akanji vier Minuten vor der Pause, fehlte den Akteuren die Abgeklärtheit.
Die Abwesenheit des angeschlagenen norwegischen Topskorers Erling Haaland war bei Dortmund nicht nur daran ablesbar, dass mit Mats Hummels Akanjis Partner in der Innenverteidigung die Tore zum Dortmunder Sieg schoss. Der 31-Jährige war in der 53. und 71. Minute jeweils per Kopf erfolgreich, zum zweiten Mal in seiner Karriere traf Hummels in einem Bundesliga-Spiel doppelt. In der 86. Minute musste der Matchwinner mit einer Oberschenkelverletzung vom Platz.
Die Bayern kamen in Köln derweil ohne ihren Topskorer Robert Lewandowski früh auf Kurs. In der 13. Minute nutzte Thomas Müller einen Handspenalty zum 1:0, vor der Pause erhöhte der nicht attackierte Serge Gnabry auf 2:0. Erst als Dominik Drexler in der 82. Minute für den 1. FC verkürzte, kehrte etwas Spannung nach Köln zurück.
Weil am späteren Samstagabend RB Leipzig erstmals in der Vereinsgeschichte gegen Borussia Mönchengladbach als Verlierer vom Platz musste (0:1), erhält das Spitzenspiel zwischen dem BVB und den Bayern kommenden Samstag auch die richtige Bühne: Leader gegen Zweiter.
Gladbach verdiente sich den Heimsieg gegen die Leipziger mit einer Leistungssteigerung nach der Pause. Das einzige Tor der Partie erzielte der ehemalige Leipziger Hannes Wolf nach einer Stunde. Eine auffällige Rolle gehörte bei der Borussia auch dem Schweizer Internationalen Breel Embolo, der von seinen Gegenspielern oft hart angegangen wurde. Ein Wermutstropfen für das Team von Marco Rose könnte die mögliche Verletzung von Nico Elvedi drei Tage vor dem Champions-League-Spiel bei Schachtjor Donezk sein. Der Verteidiger musste die Partie zur Pause verlassen.
Vargas mit Akrobatik
Hinter den Spitzenteams aus Dortmund, München und Leipzig taucht in der Tabelle überraschend der FC Augsburg auf. Nach zuletzt zwei Niederlagen kehrten die Augsburger gegen Mainz mit einem 3:1-Sieg zum Erfolg zurück. In einer ersten Halbzeit überschaubarer Klasse sorgte der Schweizer Internationale Ruben Vargas für etwas Zauber. Der 22-jährige Mittelfeldspieler vollstreckte für die Augsburger fünf Minuten vor der Pause einen abgeblockten Schuss Iagos per Fallrückzieher vom Fünfmeterraum zum 1:0.
Zum Matchwinner für den FCA avancierte allerdings Stürmer Andre Hahn, der dank einer späten Doublette (80./91.) die drei Punkte in Bayern hielt.
Borussia Mönchengladbach – RB Leipzig 1:0 (0:0). – Tor: 60. Wolf 1:0. – Bemerkungen: Borussia Mönchengladbach mit Sommer, Elvedi (bis 45.) und Embolo (bis 73.), ohne Lang (Ersatz) und Zakaria (verletzt).
Arminia Bielefeld – Borussia Dortmund 0:2 (0:0). – Tore: 53. Hummels 0:1. 72. Hummels 0:2. – Bemerkungen: Arminia Bielefeld mit Brunner (bis 65.). Borussia Dortmund mit Bürki und Akanji, ohne Hitz (Ersatz).
Augsburg – Mainz 3:1 (1:0). – Tore: 40. Vargas 1:0. 64. Onisiwo 1:1. 80. Hahn 2:1. 91. Hahn 3:1. – Bemerkungen: Augsburg mit Vargas (bis 79.). Mainz mit Fernandes (ab 83.).
Eintracht Frankfurt – Werder Bremen 1:1 (0:0). – Tore: 51. Sargent 0:1. 65. Silva 1:1. – Bemerkungen: Eintracht Frankfurt mit Zuber (bis 60.) und ohne Sow (Ersatz).
1. FC Köln – Bayern München 1:2 (0:2). – Tore: 13. Müller (Handspenalty) 0:1. 45. Gnabry 0:2. 82. Drexler 1:2.