Bayern München gewann den Klassiker gegen Borussia Dortmund in den Achtelfinals des deutschen Cups 2:1. Die zunächst klar unterlegenen Dortmunder kamen zu spät auf.
Der unter Peter Stöger zuletzt zweimal siegreiche BVB war vor allem in der Startphase mit dem Tempo der Bayern überfordert. Bis zur Pause handelte er sich einen Zweitore-Rückstand ein, den er in den letzten 20 Minuten, als er seine beste Phase hatte, nicht mehr korrigieren konnte. Höchstes europäisches Niveau erreichte der Deutschland-Klassiker im siebten Cup-Duell in den letzten sieben Jahren nicht, über weite Strecken spielte Bayern gegen den Noch-Titelhalter auf einem eigenen Level.
Nach zwölf Minuten und vorangegangenen Lattentreffern von Arturo Vidal (3.) und Niklas Süle (12.) schlug sich das Ungleichgewicht auf der Anzeigetafel nieder. Jérôme Boateng überwand den sich von einer Parade aufrappelnden Roman Bürki mit einem Kopfball im Nachsetzen. Am Schweizer Keeper lässt sich das Scheitern der nur einigermassen stabilisierten Dortmunder nicht festmachen. Vielmehr sorgten Stellungsfehler von Bürkis Vorderleuten für einen zu grossen Rückstand. Vor dem 0:2 von Thomas Müller vor der Pause etwa liess Marcel Schmelzer den Torschützen in den Strafraum ziehen, der dann prompt von Robert Lewandowski eingesetzt wurde und Bürki mit einem Chip aus schräger Position scheinbar spielend bezwang.
Dortmunds Aufbäumen kam sehr spät, wäre aber fast noch von Erfolg gekrönt worden. Ein abgelenkter Schuss des eingewechselten Alexander Isak streifte in der Nachspielzeit ganz knapp am Pfosten vorbei. Eine Viertelstunde zuvor hatte Andrej Jarmolenko per Kopf den Anschlusstreffer bewerkstelligt. Der späte Ausgleich wäre für unter Stögers Vorgänger Peter Bosz tief gefallenen BVB sehr schmeichelhaft gewesen.
Gladbach scheitert an Leverkusen
Bayer Leverkusen wahrte seine längere Ungeschlagenheit auch im Cup. Das seit nunmehr 14 Spielen ungeschlagene Team von Trainer Heiko Herrlich setzte sich bei Borussia Mönchengladbach 1:0 durch. Leon Bailey, in der Bundesliga der Mann der Hinrunde, war einmal mehr die entscheidende Figur bei den Leverkusenern. Der 20-jährige Jamaikaner sorgte in der 70. Minute mit seinem achten Saisontreffer für den Unterschied in der animierten Partie. Während Admir Mehmedi bei Leverkusen zur Pause eingewechselt wurde, kamen bei Gladbach alle vier Schweizer zum Einsatz. Josip Drmic wurde in der 87. Minute für Nico Elvedi eingewechselt.
In Bremen blieb der erste Cup-Fehltritt Werders im heimischen Stadion seit 29 Jahren aus. Zwei Tage nach der irrtümlicherweise zu früh publizierten Vertragsverlängerung mit Trainer Florian Kohfeldt (bis Sommer 2019) verhalfen Ishak Belfodil (3. Minute), Florian Kainz (20.) und Philipp Bargfrede (69.) zum Weiterkommen. Für Freiburg verkürzten Nils Petersen (28./Foulpenalty) und der ehemalige YB-Flügel Yoric Ravet (86.) zweimal. Bargfredes 3:1 war wegen einer aktiven statt passiven Abseitsposition von Mitspieler Jérôme Gondorf irregulär, der Videobeweis kommt im Cup aber erst ab den Viertelfinals zum Einsatz.
Frankfurt über Umweg
Eintracht Frankfurt komplettiert das Feld der Viertelfinalisten dank einem mühevollen Sieg über Zweitligist Heidenheim. Gelson Fernandes sah von der Ersatzbank aus, wie seine Teamkollegen in 90 Minuten kein Tor zustande brachten. Nach Mijat Gacinovics vermeintlichem Siegtreffer in der fünften Minute der Verlängerung liessen die Frankfurter postwendend den Ausgleich zu. Erst das wegen einer Abseitsstellung eigentlich irreguläre 2:1 von Sébastien Haller (109.) bedeutete die Entscheidung.
Die nächsten Paarungen werden am 7. Januar 2018 ausgelost.
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