Champions League Basel und die Hoffnung auf ein Wunder – Teil 1

SDA

23.7.2019 - 08:34

Der FC Basel startet seine Champions-League-Kampagne in den Niederlanden. Eindhoven, das den Baslern in der zweiten Qualifikationsrunde gegenübersteht, kann dem FCB auch als Inspiration dienen.

Hätte sich der FC Basel in den vergangenen Wochen am PSV Eindhoven orientiert, dem Klub wäre einiges an Häme und Ärger erspart geblieben. «Eendracht maakt macht», auf Deutsch «Einigkeit macht stark», lautet das Motto des niederländischen Topklubs, der Basel in der zweiten Qualifikationsrunde zur Champions League gegenübersteht. Eine Eigenschaft, mit der die FCB-Führung zumindest nach aussen zuletzt nicht überzeugen konnte. Die Wirren um die mögliche Absetzung von Trainer Marcel Koller und der Abgang von Sportchef Marco Streller haben Spuren hinterlassen, in der Öffentlichkeit und bei den Beteiligten. Und sie legten offen: Einigkeit ist im FCB Interpretationssache.



Auch wenn es für Basel schwierig werden wird, sportlich etwas aus Eindhoven mitzunehmen, könnte der PSV also immerhin als Inspiration dienen. Denn Zweifel an der Favoritenrolle bestehen auch in Basel keine. Eindhoven schloss die Meisterschaft drei Punkte hinter der niederländischen Übermannschaft Ajax Amsterdam im 2. Rang ab, kassierte in 34 Spielen lediglich 26 Tore und führte die Eredivisie an 26 von 34 Spieltagen an.

PSV trotz Umbau Favorit

Seit Mark van Bommel letztes Jahr als Trainer die Leitung des Meistercup-Siegers von 1988 übernommen hat, vereinigt das Team die Tugenden, die der Coach als Spieler unter anderem bei Bayern München, Barcelona und der AC Milan schon vorgelebt hat: Aggressivität, Emotionen und Leidenschaft. «Eine Mannschaft muss so spielen, wie auch ihr Trainer ist», sagte Van Bommel gegenüber der Basler Zeitung. Von Van Bommels Vorgänger Phillip Cocu geblieben ist in Eindhoven die defensive Stabilität.

Zehn Meistertitel gewann PSV in den Niederlanden seit der Jahrtausendwende, Ajax nur sieben. Auch wenn Eindhoven auf europäischer Ebene weiterhin im Schatten des ewigen Konkurrenten aus Amsterdam steht, beeindruckt der Leistungsausweis der Südniederländer über die Landesgrenzen hinweg. Auch im FCB, wo Trainer Marcel Koller vom PSV als einem «absoluten Schwergewicht» spricht und Captain Valentin Stocker ein Weiterkommen des FCB als «Überraschung» bewerten würde.



Allerdings darf Basel darauf bauen, dass der PSV von heute ein anderer PSV sein wird als der in der vergangenen Saison. Van Bommel verlor mit Stürmer Luuk der Jong, der seine Karriere beim FC Sevilla fortsetzen wird, und Aussenverteidiger Angeliño (zu Manchester City) wichtige Teamstützen. Er weiss selber noch nicht genau, wo seine Mannschaft steht. «Das sehen wir dann im Spiel gegen Basel», sagt Van Bommel. Umbau hin oder her, Favorit sind die Niederländer ohnehin. Darüber herrscht auch in Basel Einigkeit.

SDA

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