Der "Fall Behrami" zog im Vorfeld des WM-Playoff-Hinspiels zwischen Nordirland und der Schweiz weitere Kreise als erwartet. Der Nationalmannschafts-Delegierte Claudio Sulser war fast gefragter als die Spieler und der Trainer.
Dabei stellen sich aus Schweizer Sicht noch grundlegendere personelle Fragen: Wer kommt an der Seite von Fabian Schär in der Innenverteidigung zum Zug? Welcher defensive Mittelfeldspieler kompensiert den verletzungsbedingten Ausfall von Valon Behrami? Und hält Nationaltrainer Vladimir Petkovic an Blerim Dzemaili und Admir Mehmedi fest?
Für die Position des zweiten Innenverteidigers kommen im Prinzip nur zwei Akteure in Frage: Basels Manuel Akanji und der Gladbacher Nico Elvedi. Beide Kombinationen mit Schär gab es im Verlauf der WM-Qualifikation bereits. Akanji spielte beim 3:0 gegen Andorra, Elvedi beim 3:2 in Ungarn und in der zweiten Halbzeit in Andorra (2:1). Auch der für den verletzten Johan Djourou nachnominierte Léo Lacroix wäre theoretisch eine Variante, angesichts der komplett fehlenden Länderspiel-Erfahrung aber keine reelle Option.
Trainer Petkovic weiss, welche elf Spieler am Donnerstag auflaufen werden. "Ich habe das Team schon lange im Kopf." In die Karten blicken liess er sich wie gewohnt nicht, weil er das Abschlusstraining noch abwarten wollte. Für die vakante Position im defensiven Mittelfeld ist davon auszugehen, dass Denis Zakaria wie in der zweiten Halbzeit in Portugal neben Granit Xhaka agiert.
Da Petkovic in der Vergangenheit zudem meistens am Stamm festhielt und das Vertrauen in den allermeisten Fällen zurückbezahlt erhielt, wäre es keine Überraschung, wenn im ersten der zwei Playoff-Duelle Dzemaili und Mehmedi spielen würden. Erstgenannter hielt sich seit dem Saisonende mit Montreal Impact vor zwei Wochen in Bologna fit, Mehmedi macht in Leverkusen mal wieder schwierige Zeiten durch, weil vor allem ein Konkurrent (Leon Bailey) zuletzt überragende Leistungen bot.
Selbiges lässt sich auch von Haris Seferovic sagen, dessen Form nach dem sehr guten Saisonstart mit Benfica Lissabon nachgelassen hat; aber im Nationalteam ist der Schwerarbeiter im Sturm normalerweise gesetzt.
Die Bedingungen für den sprichwörtlich zu erwartenden Kampf um jeden Zentimeter Rasen und um jeden Ball im Windsor Park sind klar. "Es ist wichtig, dass wir mit dem gleichen Mentalitätslevel ins Spiel gehen wie der Gegner und die gleiche Leidenschaft zeigen", sagte Goalie Yann Sommer. Als Führungsspieler sei es wichtig, die Ruhe zu behalten und mit Kopf Fussball zu spielen. "Wir müssen die Ruhe und den Spirit vorleben, auf und neben dem Platz."
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