Abrechnung Embolo: «Es wurde bei Schalke auch an meiner Qualität gezweifelt»

SB10

15.1.2020

Breel Embolo: Ein junger Mann ist wieder auf dem Weg nach oben.
Breel Embolo: Ein junger Mann ist wieder auf dem Weg nach oben.
Bild: Getty

Am Freitag startet die Bundesliga mit dem Duell zwischen Schalke 04 gegen Borussia Mönchengladbach. Für Breel Embolo eine spezielle Affiche – der Schweizer wechselte in der Sommerpause die Fronten.

Von 2016 bis 2019 gelangen dem Schweizer Nationalspieler in 48 Bundesligaspielen bei den Knappen «nur» zehn Tore und acht Vorlagen. Die Bilanz war für beide Seiten nicht zufriedenstellend, auch wenn zwei schwere Verletzungen fast eineinhalb Jahre weitere Einsätze verunmöglichten. So verscherbelte Schalke den Angreifer diesen Sommer, für den sie 2016 noch 30 Millionen Franken hinblätterten, für magere 11 Millionen an Liga-Konkurrent Gladbach.

Und bei den Fohlen knüpfte er (endlich) an seine früheren Leistungen beim FC Basel an. Obwohl nicht immer in der Startelf eingesetzt, traf er in der Hinrunde schon sechs Mal und lieferte zwei Assists. Durchschnittlich alle 150 Minuten skorte der Mann mit Wurzeln im Kamerun. Zudem spielte er nicht nur als Stossstürmer, sondern auch manchmal hinter den Spitzen. Die Gladbacher nehmen aktuell mit Platz 2 Kurs auf die Champions League.

Embolo kehrt erstmals nach seinem Wechsel in die Veltins-Arena zurück.
Embolo kehrt erstmals nach seinem Wechsel in die Veltins-Arena zurück.
Bild: Getty

Aufschwung dank Vertrauensbasis

«Ich konnte bei Borussia bisher regelmässig spielen, das hatte ich in Schalke wegen vieler Verletzungen nie. Gesundheit ist einfach das Allerwichtigste. Dazu spüre ich das volle Vertrauen vom Trainer. In Schalke hatte ich das nicht immer – es wurde zwei-, dreimal auch an meiner Qualität gezweifelt. Und ein Spieler ohne Selbstvertrauen kann dir nicht viel helfen», erklärt Embolo gegenüber «Bild» seine Leistungssteigerung. Tatsächlich lobte ihn Trainer Marco Rose mehrmals öffentlich für seine Auftritte.

Die Vorfreude beim frischgebackenen zweifachen Papa – in der Winterpause erweitere Söhnchen Enzo die Kleinfamilie – auf das Duell mit seinem Ex-Klub ist gross: «Ich freue mich riesig auf das Spiel und darauf, viele Freunde wiederzusehen. Mit 90 Prozent der Jungs habe ich privat noch zu tun. Ich gönne ihnen auch eine Top-Platzierung, es sind ja Freunde von mir. Sie wollen selbst am Ende sogar vor uns landen – das wollen wir natürlich verhindern! Deshalb wären drei Punkte am Freitag nicht schlecht.»

Einige Fans nahmen den Weggang ihres einstigen Schützlings negativ auf und bemängelten dessen Flucht nach Gladbach. «Natürlich gab es kritische Stimmen nach meinem Wechsel. Man kann es nie allen recht machen. Aber ich muss niemanden etwas beweisen. Ich werde mit einem ganz kühlen Kopf in das Spiel gehen, weil ich weiss, dass ich aus den drei Jahren in Schalke auch positive Dinge mitnehmen konnte», so Embolo. Zuletzt sorgte der geplante Abgang von Schalkes Captain Alexander Nübel – der Goalie wechselt nächsten Sommer ablösefrei zu Bayern München – beim Team von Coach David Wagner für rote Köpfe. So meint auch Embolo scherzhaft: «Die Schalker haben zurzeit eher den Nübel auf dem Kieker ...»


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