Christian Eriksen kam mit viel Vorschusslorbeeren zu Inter Mailand. Bisher lief es aber für beide Seiten überhaupt nicht nach Wunsch. Der Däne kokettiert bereits mit einem Transfer im Januar, sollte er nicht mehr Spielzeit bekommen.
Der Mittelfeldspieler ist derzeit mit der dänischen Nationalmannschaft unterwegs. Dort ist der 28-Jährige Dreh- und Angelpunkt. Am Mittwoch führte er sein Land gegen Schweden als Captain aufs Feld. Obwohl Dänemark aufgrund zahlreicher Coronaausfälle – darunter auch Trainer Kasper Hjulmand – nur mit einer B-Elf auflief, konnte man einen 2:0-Erfolg im Nachbarduell verzeichnen. Eriksen trug die prestigeträchtige Nummer 10 und agierte bis zu seiner Auswechslung als Spielmacher hinter den Spitzen.
Einen ähnlichen Status besass Eriksen bei Tottenham, wo er von Sommer 2013 bis Anfang 2020 spielte. Bei den Spurs markierte er in 305 Spielen 69 Tore und 89 Assists. Jeder Angriff lief praktisch über ihn. Kein Wunder, jagten ihn die Top-Klubs. Und Eriksen wollte die Zelte im Norden Londons abbrechen, Inter machte schliesslich das Rennen. Die Italiener zahlten trotz nur sechsmonatigem Restvertrag 27 Millionen Euro Ablöse. Trotzdem ein Schnäppchen für einen Spieler mit einem Marktwert von damals 90 Millionen Euro.
In den elf Monaten seit seiner Ankunft bei den Nerazzurri schrumpfte sein Marktwert auf 50 Millionen zusammen. Der Däne bekommt unter Coach Antonio Conte nicht viel Einsatzzeit und muss häufig als Joker ran. Von 900 möglichen Minuten stand er in dieser Saison 301 Minuten für Inter auf dem Feld. «Es ist eine seltsame Situation, weil die Fans mich mehr spielen sehen wollen und ich will das auch, aber der Trainer hat andere Ideen und als Spieler habe ich diese zu respektieren.»
Wenig Werbung in eigener Sache gemacht
Eriksen hat aber Conte bisher auch nicht mit seinen Statistiken überzeugen können. In wettbewerbsübergreifend 33 Partien hat er vier Tore und drei Vorlagen geliefert – eine schwache Bilanz für einen Mann seiner Klasse. In der aktuellen Spielzeit ist er gar bei Null Skorerpunkten.
«Nein, das ist nicht das, was ich mir erträumt habe», gestand Eriksen offen gegenüber TV2 Sport. «Schliesslich läuft es im Moment nicht gut für Inter, aber ich gebe zu, dass es viele Siege gab, als ich in der letzten Saison nicht gespielt habe», hält er fest. Einen frühzeitigen Abschied im Januar will er nicht ausschliessen.
«Im Moment konzentriere ich mich nur auf meinen Fussball, dann werden wir sehen, ob etwas passieren wird oder nicht, wenn sich das Transferfenster öffnet.»
Eriksen betonte bereits kürzlich: «Ich will nicht die ganze Saison auf der Bank sitzen. Ich hoffe, das ist nicht die Absicht des Trainers oder des Vereins. Es wird eine intensive Saison werden, viele Spiele stehen auf dem Programm. Ich erwarte, dass ich spielen werde.»