Arsenals Problem? «Es gibt zu viele Verräter, die gegen Wenger spielen»

Patrick Lämmle

5.3.2018

Mesut Özil spielt wie ein Fisch, den man aus dem Wasser gezogen hat.
Mesut Özil spielt wie ein Fisch, den man aus dem Wasser gezogen hat.
Bild: Getty Images

Ende Januar haben wir nach der blamablen Niederlage gegen das damalige Schlusslicht Swansea mit Redaktionskollege Klaus Öfen (Name d. Red. bekannt), einem der grössten Arsenal-Fans auf diesem Planeten, ein therapeutisches Gespräch geführt. Nun sitzen wir einen Monat später wieder am selben Tisch, denn die Krise hat sich weiter verschärft.

Lieber Klaus, du siehst heute wieder niedergeschlagen aus. Tut es dir immer noch weh, dass Arsenal gestern gegen Brighton verloren hat?

Es war eine Tragödie. Die Spieler haben nicht gekämpft, Özil war wie ein Fisch, den man aus dem Wasser gezogen hat und Wenger hat sich an der Seitenlinie kaum noch bewegt. Wenger so zu sehen, das hat mir das Herz gebrochen.

Dann stehst du nicht mehr hinter dem Coach?

Selbstverständlich, er muss bleiben! Er hat seine Spieler immer verteidigt, wenn sie mal nicht so gut gespielt haben. Und was bekommt er nun zurück? Gar nichts. Es gibt zu viele Verräter, die gegen Wenger spielen. Schau nur gestern, das waren so dumme Fehler, die zu den Gegentoren geführt haben. Soll man dafür ernsthaft den Coach verantwortlich machen? Da müssen sich die Spieler einfach zusammenreissen.

Aber wenn die Spieler nicht mehr hinter dem Trainer stehen, dann muss er doch gehen?

Im modernen Fussball ist das leider oft so. Aber bevor ich Wenger entlassen würde, würde ich lieber die ganze Mannschaft austauschen. Das sind Profis, die müssen einfach ihr Bestes geben. Da spielt es keine Rolle, wie der Trainer heisst.

Ich muss dich das jetzt leider fragen. Vor gut einem Monat hast du uns gesagt, dass bei Arsenal 'so viel Fleisch auf dem Grill ist, wie nie zuvor' und dass Arsenal die Saison mindestens auf dem 4. Platz beenden wird. Glaubst du immer noch daran? Aktuell hat man 13 Punkte Rückstand auf Platz 4, letztes Mal waren es acht.

Nein, jetzt ist es vorbei.

Wenn der grösste Fantast das sagt, dann sieht es wirklich zappenduster aus.

Es bräuchte schon ein gewaltiges Erdbeben, sollte Arsenal in der Liga noch auf Platz 4 vorrücken. Aber jetzt müssen wir einfach die Europa League gewinnen, dann ist es am Ende doch eine erfolgreiche Saison und wir würden nächste Saison in der Champions League spielen.

Ich wette mit dir, dass Arsenal rein gar nichts gewinnt. Da ist kein Fleisch auf dem Grill, höchstens eine Vegi-Platte.

Ich möchte das Gespräch jetzt lieber beenden.

Klaus Öfen (Name der Redaktion bekannt) ist ein grosser Arsenal-Experte und vielleicht ein noch grösserer Fan.
Klaus Öfen (Name der Redaktion bekannt) ist ein grosser Arsenal-Experte und vielleicht ein noch grösserer Fan.
Bild: Teleclub
Zurück zur Startseite