Wer's glaubt wird seligEx-Bayern-Star Alonso soll 8 Jahre hinter Gitter
Patrick Lämmle
15.3.2018
«Gericht fordert 8 Jahre Haft für Xabi Alonso», titelt die «Bild». Wir lesen es und haben nicht mehr übrig als ein müdes Lächeln. Denn natürlich wird der Spanier nie ein Gefängnis von innen sehen.
Xabi Alonso hat in seiner Karriere alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Auch bei den Interviews bot der (sympathische) Spanier keine Angriffsfläche. Ein wahrer Musterprofi, den sich jedes Team wünscht.
Doch neben dem Platz agierte er offenbar weitaus weniger souverän. Der 36-Jährige soll über eine Briefkastenfirma auf Madeira seine Einkünfte am spanischen Fiskus vorbeigeschleust haben. Das Ganze hat mit Bildrechten zu tun und je nach Quelle hat Alonso den Staat um 2, respektive 5 Millionen Euro betrogen. Ein Gericht fordere deshalb 8 Jahre Haft (in diesem Punkt sind sich die verschiedenen Medien einig) für den Weltmeister von 2010.
Messi und Ronaldo haben die Prozedur schon hinter sich
Aber kann man solche Schlagzeilen überhaupt noch ernst nehmen? Auch gegen Messi und Ronaldo wurde wegen fast identischer Vergehen ermittelt, sowie gegen viele andere Fussballer auch. Am Ende kommen die Stars aber immer mit einer Busse weg – im Fall von Messi hat Barcelona die offenen Rechnungen für den Steuerbetrüger beglichen. Kaum vorstellbar, dass im Fall von Alonso nun plötzlich alles ganz anders sein sollte und der Ex-Fussballer tatsächlich hinter Gitter muss.
Eine Frage stellt sich aber jedes Mal von Neuem: Warum zum Henker haben es millionenschwere Fussballer nötig, Geld am Fiskus vorbeizuschleusen? Oder sind sie einfach Opfer von geldgierigen und betrügerischen Beratern?