Lästerattacke Ex-Gladbach-Profi Idrissou: «Favre kann dir die Meinung nicht ins Gesicht sagen»

jar

26.3.2018

Mohamadou Idrissou hatte in Gladbach Mühe mit Trainer Lucien Favre.
Mohamadou Idrissou hatte in Gladbach Mühe mit Trainer Lucien Favre.
Getty Images

Lucien Favre führte Borussia Mönchengladbach innert vier Jahren aus dem Tabellenkeller in die Champions League. Doch nicht alle Spieler erinnern sich gerne an die Zeit mit dem Schweizer.

Im Februar 2011 übernahm Lucien Favre bei Gladbach. Die Borussia lag damals nach dem 22. Spieltag abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz, konnte sich dank einer fulminanten Aufholjagd mit Favre aber doch noch in die Relegation retten und schaffte schliesslich den Klassenerhalt.

In der Folgesaison schaffte es Gladbach dann auf den sensationellen 4. Platz und kam damit in die Champions-League-Quali. Mit an Bord war in jenem Jahr auch Mohamadou Idrissou, ein kamerunischer Stürmer, der 2011/12 in seiner einzigen Saison bei Gladbach in 33 Spielen 5 Tore schoss.

Obwohl Idrissou und Favre eine erfolgreiche gemeinsame Zeit hatten, blickt der Angreifer mit gemischten Gefühlen zurück. «Favre ist ein guter Trainer, aber ein linker Mensch. Er hat Probleme, andere Meinungen zu akzeptieren und kann dir seine eigene nicht ins Gesicht sagen», sagt Idrissou in einem Interview mit «Spox». «Vor der zweiten Saison hörte ich, dass er nicht mehr auf mich setzen wolle. Sein Sohn ist Spielerberater und Favre hat dann lieber ein paar Spieler von ihm in den Verein geholt. Das hat er jetzt in Nizza mit Dante übrigens auch getan.»

«Er hat sich einfach nicht getraut»

Der Schweizer habe Idrissou nie persönlich mitgeteilt, dass er nicht mehr auf ihn setzen wolle. «Ich habe ihn seitdem auch nicht wieder getroffen. Ich werfe es ihm aber weiterhin vor, dass er nicht so ehrlich war und mir das von Angesicht zu Angesicht gesagt hat. Er hat sich einfach nicht getraut», sagt der 39-fache kamerunische Nationalspieler weiter.

Zwar hätten die beiden eigentlich ein gutes Verhältnis gepflegt, immer französisch gesprochen und viel zusammen gelacht. Aber Favre «hat es lieber Max Eberl (Sportchef, d. Red.) gesagt, der es dann an meinen Berater weitergetragen hat, so dass ich davon plötzlich im Urlaub erfuhr», erinnert sich Idrissou.

So verliess der Torjäger Gladbach nach nur einer Saison wieder. Frankfurt war seine nächste Station, bevor es ihn nach Kaiserslautern und schliesslich aus der Bundesliga zog. Während Gladbach 2015 mit Favre erstmals nach 38 Jahren wieder die Königsklasse erreichte, machte Idrissou einen Abstecher nach Israel und Mazedonien. Mittlerweile kickt der 38-Jährige beim ÖTSO Hallein in Österreichs 4. Liga. So erfolgreich wie im Jahr unter Favre war Idrissou nie mehr.

Zurück zur Startseite