Der ehemalige Weltklasse-Schiedsrichter Urs Meier spricht sich dafür aus, das Reklamieren auf dem Fussballplatz nur dem Kapitän zu überlassen.
«Ich würde mir wünschen, dass nur die Spielführer mit den Schiedsrichtern diskutieren dürften – so wie es ursprünglich einmal vorgesehen war», sagte der Schweizer im Interview von «Spox» und «Goal» (Dienstag). «Heute wird jede Entscheidung, jeder Einwurf, jedes noch so klare Foul von jedem Spieler kritisiert. Als Schiedsrichter denkst Du dir: Verdammt noch mal! Denkt ihr, ich bin ein Idiot?»
Meiers Kritik am Schiedsrichter
Den Platzverweis für den Mönchengladbacher Profi Alassane Pléa im Spiel am Samstag bei RB Leipzig kritisierte Meier: «Wenn du wegen so einem Scheiss vom Platz fliegst ... da gibt es ganz andere Szenen. Das Spiel zwischen Leipzig und Gladbach war ein grossartiges, ein schnelles und faires Spiel. Der Platzverweis passte da nicht rein. Das war so, als ob jemand mit einem roten Pinsel durch dieses Kunstwerk fährt.»
Grundsätzlich findet der 61-Jährige eine schärfere Regelauslegung beim Reklamieren aber richtig. Alle Schiedsrichter müssten «das konsequent über mehrere Spieltage hinweg durchziehen, damit die Botschaft bei den Spielern und Trainern ankommt.» Als «Mass aller Dinge» für den respektvollen Umgang miteinander auf dem Sportplatz nannte er Rugby.
Das sagen Nagelsmann und Eberl zum Platzverweis
Selbst Leipzig-Coach Julian Nagelsmann fand, dass Gladbachs Pléa nicht hätte vom Platz fliegen sollen.
Auch Gladbach-Manager Max Eberl empfand den Platzverweis als zu hart.