UEFA Champions League

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Das Duell

Darum gewinnt YB gegen Valencia

Pro

Patrick Lämmle

«Ich glaube an das YB-Wunder»

Die Young Boys sind bisher den Beweis schuldig geblieben, dass sie auch in der Champions League bestehen können. Gegen Valencia bietet sich die nächste Chance – und der Schweizer Meister wird sie nutzen.

Die Fledermäuse spielen in dieser Saison alles andere als überzeugend, besonders die mit hochdotierten Verträgen ausgestatteten Stürmer leiden an «Tor-Impotenz». YBs Toptorjäger Guillaume Hoarau hat bereits acht Liga-Tore erzielt, mehr als alle Valencia-Spieler zusammen!

Klar, die Primera Division ist nicht die Super League, aber im Fussball entscheidet oft der Kopf über Sieg oder Niederlage – und mental sind die Berner im Vorteil, ihr Selbstvertrauen ist mehr als intakt. Bei Valencia hat das grosse Hadern längst begonnen, die Köpfe sind nicht frei von negativen Gedanken und das wirkt in der Regel lähmend.

In einer solchen Situation ist es doppelt schwer, wenn man die Favoritenrolle inne hat und gewinnen muss – und Valencia muss gegen YB der haushohe Favorit sein. Der Marktwert aller Berner zusammen liegt laut transfermarkt.ch bei knapp 69 Millionen Euro. Jener der beiden Valencia-Stürmer Rodrigo und Batshuayi liegt bei 90 Millionen Euro – je ein Tor haben sie erzielt.

Und YB hat einen echten Heimvorteil – Stichwort Kunstrasen. Ich freue mich schon auf die Ausreden des angezählten Valencia-Trainers Marcelino García Toral, wenn er sich nach dem Spiel über den «Plastik-Müll» beschweren wird ...

Contra

Jan Arnet

«Ein Punkt wäre für YB ein Erfolg»

Die Spiele gegen Manchester United und Juventus Turin haben gezeigt, dass Champions League nicht gleich Super League ist und es den Young Boys an Erfahrung fehlt. Dass die Berner nun siegen müssen, kommt Valencia entgegen.

Die Spanier sind zwar nicht wunschgemäss in die neue Saison gestartet und liegen in der Liga nur auf Rang 14. Nun zu glauben, YB würde kein Top-Team empfangen, wäre aber ziemlich naiv. Valencia ist extrem schwer zu schlagen, bisher gelang dies in Spanien nur dem Überraschungsteam Espanyol Barcelona – das ist auch schon fast zwei Monate her. Sieben Mal spielten die Fledermäuse Remis, darunter Spiele gegen Leader Barça und Atlético.

Mit nur sieben Toren aus den ersten neun Ligaspielen scheint Valencia ein Problem in der Offensive zu haben. Wer aber einen Batshuayi, einen Rodrigo und einen Gameiro im Kader hat, müsste sich eigentlich keine Sorgen um Tore machen. Auch, weil die Young Boys zuletzt in der Defensive nicht gerade den stabilsten Eindruck gemacht haben: Drei Gegentore gegen Luzern, drei gegen Zürich.

Das Team, das unbedingt gewinnen muss, um noch realistische Chancen auf Platz 3 zu haben, heisst nicht Valencia, sondern YB. Das kommt den spielstarken Spaniern entgegen. Kunstrasen hin oder her: Am Ende entscheidet die fussballerische Qualität und die Erfahrung über Sein oder Nichtsein. Mehr als ein Punkt – was für die Berner schon ein Erfolg wäre – ist für YB beim besten Willen nicht zu holen.