Nach Cechs Rücktritt Unvergessen: Die legendärsten Torhüter des 21. Jahrhunderts

tbz

16.1.2019

Das 21. Jahrhundert hat uns bereits mit einigen Top-Torhütern verwöhnt.
Das 21. Jahrhundert hat uns bereits mit einigen Top-Torhütern verwöhnt.
Bild: Getty

In den vergangenen Jahren haben immer wieder ganz grosse Schlussmänner ihre Handschuhe an den Nagel gehängt. Mit Petr Cech tritt im Sommer eine weitere Torhüter-Legende ab. 

Gianluigi Buffon, Iker Casillas und Manuel Neuer spielen immer noch aktiv Fussball. Denoch haben sich seit der Jahrtausendwende schon einige Top-Torhüter von der grossen Bühne verabschiedet. Zu ihnen zählt im Sommer auch Premier-League-Veteran Petr Cech. «Bluewin» wirft einen Blick in die Torhüter-Hall-Of-Fame des 21. Jahrhunderts.


  1

Ajax Amsterdam, Juventus, Fulham, Man Utd

Edwin van der Sar

Mit der Einführung der Rückpassregel im Jahr 1992 veränderte sich das Anforderungsprofil für die Torhüter schlagartig. Per sofort waren Schlussmänner gesucht, die den Ball auch mit den Füssen zu behandeln wussten. Einer, der dafür bekannt war: der damals 22-jährige Edwin van der Sar.

Mitunter aus diesem Grund beförderte Louis van Gaal seinen Landsmann auf die Saison 92/93 aus der Jugend in die erste Mannschaft von Ajax Amsterdam. Der Niederländer bestritt in sechs Jahren 226 Partien für den Rekordmeister seines Heimatlands und erzielte dabei sogar einen Treffer.

Auf die Saison 1999/2000 wechselte Van der Sar zu Juventus Turin. In der Serie A erlebte er keine gute Zeit und wurde bereits zwei Jahre später vom aufstrebenden Italiener Gianluigi Buffon abgelöst. Daraufhin wechselte der 1,97-Meter-Turm zum FC Fulham nach England. Dort verbrachte er vier erfolgreiche Jahre und zog so die Aufmerksamkeit von Sir Alex Ferguson auf sich.

2005 holte ihn dieser zu Manchester United und setzte ihn sofort als Stammtorhüter ein. Mit den «Red Devils» feierte Van der Sar seine grössten Erfolge. Mitunter gewann er 2008 die Champions League und wurde 2009 europäischer Torhüter des Jahres.


  2

Tolouse, Marseille, Monaco, ManUtd

Fabien Barthez

Fabien Barthez lancierte seine Karriere beim FC Toulouse. Der damals 20-Jährige absolvierte beim südfranzösischen Klub allerdings nur 26 Spiele, bevor ihm seine guten Leistungen einen Wechsel zu Olympique Marseille ermöglichten.

Bereits in seiner ersten Saison im Stade Vélodrome gewann Barthez die Champions League. Der französische Meistertitel wurde ihm allerdings noch verwehrt. 1995 transferierte Barthez zum AS Monaco. Mit den Monegassen gewann der Torhüter zweimal die Ligue 1 und 1998 mit der französischen Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft.

Im Jahr 2000 wurde er als Welttorhüter des Jahres ausgezeichnet und verliess schliesslich Frankreich in Richtung England. Mit Manchester United gewann er zweimal die Premier League und absolvierte 92 Partien. Im Alter von 33 Jahren kehrte er zuerst auf Leihbasis und ein Jahr später definitiv zu Olympique Marseille zurück. Seine Karriere beendete Barthez im Jahr 2007 bei Nantes.


  3

Karlsruher SC, Bayern München

Oliver Kahn

Nebst seinen 86 Einsätzen für die deutsche Nationalmannschaft war Oliver Kahn während seiner aktiven Karriere für den Karlsruher SC und für den FC Bayern München im Einsatz. Insgesamt wurde er acht Mal deutscher Meister, sechs Mal DFB-Pokalsieger, gewann einmal die Champions League und wurde 1996 Europameister.

Der dreifache Welttorhüter des Jahres war mit seinen 1,88 Meter verhältnismässig klein für einen Top-Torhüter. Die fehlende Körpergrösse machte der Deutsche aber mit enormer Sprungkraft und wahnsinnigen Reflexen wett. 2002 gewann er als bisher einziger Torwart den «Goldenen Ball» für den besten Spieler einer Weltmeisterschaft.

Auch neben dem Platz sorgte Kahn öfters für Aufsehen – der mittlerweile 49-Jährige war und ist bekannt dafür, seine Meinung gern kundzutun.


  4

Cruzeiro, FC Lugano, AC Milan

Dida

Der 1,95-Meter-Hüne entschloss sich erst mit 16 Jahren, sich einem Fussballverein anzuschliessen. Zuvor spielte Dida lediglich auf den Strassen der brasilianischen Grossstadt Arapiraca.

1992 begann er seine Profikarriere beim EC Vitória und wechselte 1994 zum brasilianischen Traditionsverein Cruzeiro Belo Horizonte. 120 Spiele später folgte der grosse Wechsel nach Europa. Dida wechselte zwar zum AC Milan, wurde aber sofort in die Schweiz zum FC Lugano verliehen. Im Tessin absolvierte der damals 26-Jährige aber keine einzige Partie. Faszinierend, denn nur vier Jahre später hielt der Brasilianer im Champions-League-Finale drei Elfmeter und wurde anschliessend für den Ballon d’Or nominiert. Zuvor hatte ihn die AC Milan für weitere zwei Jahre ausgeliehen.

Nach dem Gewinn der Champions League 2003 wurde Dida bei den «Rossoneri» zur unbestrittenen Nummer 1. In den Folgesaisons gewann der Torhüter mit den Mailändern ein weiteres Mal die Champions League, die italienische Meisterschaft, die Coppa Italia, zweimal den UEFA Super Cup und einmal die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft.

2011 erklärte Dida seinen Rücktritt aus dem Profifussball, er spielte aber doch noch bis ins Jahr 2015 in der brasilianischen Liga.


  5

Real Saragossa, Vélez Sársfield, Racing Strasbourg

José Luis Chilavert

Der legendäre Paraguayer Chilavert verbrachte fast seine gesamte Profikarriere in Südamerika. Nur zweimal wagte er einen Ausflug nach Europa. Von 1988 bis 1991 spielte er in Spanien für Real Saragossa, in der Saison 2000/01 in Frankreich für Racing Strasbourg.

Bekannt wurde der dreifache Welttorhüter des Jahres allerdings nicht einzig durch seine guten Leistungen im Tor und den Erfolgen in Südamerika, sondern vor allem durch seinen linken Zauberfuss. Der mittlerweile 53-Jährige schoss nämlich in seiner aktiven Zeit auch regelmässig Tore. Für die Nationalmannschaft von Paraguay war er insgesamt acht Mal erfolgreich. Er trat jeweils die Elfmeter und direkten Freistösse.

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport