Trotz seiner unbestrittenen Qualitäten war Robert Lewandowski in den letzten Jahren nie Teil der Ballon-d'Or-Diskussion. Nun wirft Trainer Hansi Flick den Namen des Polen mit klaren Worten in den Ring. Und er hat recht.
Seit 2008 ging der Titel des Weltfussballers mit Ausnahme von Real Madrids Luka Modric im Jahr 2018 immer an Cristiano Ronaldo (zunächst Manchester United, dann Real) oder Lionel Messi (FC Barcelona).
Wenn es nach Bayern-Trainer Hansi Flick geht, muss auch sein Torjäger Robert Lewandowski ein heisser Anwärter auf die Auszeichnung als Weltfussballer des Jahres sein. «Warum nicht? Er hat mit enorm guten Leistungen in diesem Jahr alle Voraussetzungen geschaffen. Ich würde es ihm wünschen», meinte Flick nach dem DFB-Pokalfinal gegen Bayer Leverkusen. Beim 4-2-Sieg der Bayern traf Lewandowski gleich doppelt.
«Wenn ich es einfach mal nach Toren messe: Er hat in der Bundesliga 34 Buden gemacht. Und 51 Pflichtspiel-Tore ingesamt sind auch eine Hausnummer», so Flick: «Da kann man auch nachdenken, dass man mal einen Spieler aus der Bundesliga zum Weltfussballer machen kann.»
«Lewa» könnte alles abräumen
Der 31-Jährige hat neben dem Double auch zahlreiche individuelle Awards geholt: Mit seinem Doppelpack im Endspiel kürte er sich mit sechs Toren in dieser Pokal-Saison wieder zum Torschützenkönig. Er ist der erste Spieler, der das zum fünften Mal im DFB-Pokal schafft, zuletzt viermal in Folge.
In der Champions League führt er mit elf Treffern (weitere Tore könnten dort also noch folgen). Und in der Bundesliga war er mit 34 Treffern die klare Nummer 1 – der Goldene Schuh dürfte auch über ihn gehen, auch wenn in anderen Ländern noch gespielt wird.
Mit den 51 Pflichtspieltoren in dieser Saison hat der Pole seinen persönlichen Bestwert (gleich viele wie 2015/16) eingestellt. Das ist mit Abstand der Höchstwert in Europas Top-5-Ligen. Und in dieser Spielzeit steht noch mindestens eine Partie in der Champions League an (maximal vier, einschliesslich des Finals).
«Lewa» ist zudem schon lange (mindestens) auf Augenhöhe mit den besten seiner Zunft. Seine Tor-Quote seit 2015 ist sogar besser als diejenige von Messi und Ronaldo. Doch während Lewandowski 2015 bei der Wahl zum Weltfussballer immerhin noch Rang 4 erreichte, landete er von 2016 bis 2019 ausserhalb der Top 10.
Vielleicht scheint die Strahlkraft der Bundesliga tatsächlich seine Chancen zu mildern. Seine Qualitäten und Leistungen hätten nämlich Besseres verdient. Höchstwahrscheinlich genügt nur der Gewinn der Champions League, damit Lewandowski auch in Betracht gezogen wird.