Sportchef bei Rapid Wien Trainerentlassung und zerstochene Reifen – turbulente Zeiten für Bickel

lbe

30.9.2018

Fredy Bickel hatte schon erfolgreichere Zeiten.
Fredy Bickel hatte schon erfolgreichere Zeiten.
Bild: Getty

Nach verpatztem Saisonstart und zuletzt drei Niederlagen in Folge steht Sportchef Bickel bei Rapid Wien stark unter Druck. Nun entlässt er seinen Trainer Djuricin.

Es sind turbulente Zeiten für Fredy Bickel: Hatte er nach dem Zittersieg im Pokal unter der Woche noch auf den «Turnaround» gehofft, musste Bickel aufgrund der gestrigen Heimniederlage die Konsequenzen ziehen und Trainer Goran Djuricin entlassen.

Somit kam er wohl unfreiwillig der Forderung der organisierten Fanszene von Rapid Wien nach, die seit Wochen Djuricins Rauswurf fordert. Am vergangenen Mittwoch eskalierte die Situation zwischen Fans und Trainer kurz nach dem mühevollen Auswärtssieg im Pokal, als Djuricin den eigenen Fans den Vogel gezeigt haben soll. «Das war sicher unglücklich, er musste sich jedoch die ganze Zeit üble Beleidigungen anhören», verteidigt Bickel seinen Coach gegenüber «Blick». Doch auch Bickel bekommt sein Fett weg.

Rapid Wien ist österreichischer Rekordmeister und entsprechend hoch sind die Erwartungen im Umfeld des Vereins. Aktuell zeigen sich viele Anhänger unzufrieden, steht man doch nur auf dem 7. Rang in der heimischen Liga. Dass man dafür mit dem Einzug in die Gruppenphase der Europa League ein grosse Ziel erreicht hat, dämpft die Unzufriedenheit in Wien nur bedingt.

Zerstochene Reifen und Klingel-Terror

Das bekam zuletzt auch immer wieder Sportchef Bickel zu spüren. «An meinem Auto wurden bereits dreimal die Reifen durchstochen. Das nervt genauso wie der Klingel-Terror in der Nacht.» Allerdings ist unklar, ob die Täter tatsächlich zu den eigenen Fans gehören. Bickel kann sich auch vorstellen, dass die Attacke auf die Fans des Stadtrivalen Austria Wien zurückgeht. Deshalb verzichtet der Zürcher auch auf eine Anzeige: «Es ist nicht schön, aber ich will es nicht dramatisieren. Ich weiss ja nicht mal, ob es Austria-Fans oder unsere eigenen Anhänger sind.»

Bedroht fühlt er sich deswegen nicht. Er wusste schon vorher, welche Herausforderungen mit Rapid Wien auf ihn zukommen. So hatte ihn beispielsweise Adi Hütter gewarnt: «Überlebst du Rapid, überlebst du alles.» Ansonsten fühlt sich Bickel wohl in der österreichischen Hauptstadt. «Mir gefällt es hier in Wien richtig gut, ich kann mich nicht beklagen. Ausser dass uns Punkte fehlen.» Was nicht ist, kann ja noch werden…

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