Da hüpft das FCZ-Herz FC Zürich schlägt Bayer Leverkusen sensationell mit 3:2

sda

25.10.2018 - 21:02

Der FC Zürich hat mit einer sehr starken Leistung einen sehr grossen Schritt Richtung Sechzehntelfinals in der Europa League gemacht. Die Zürcher feierten mit dem begeisternden 3:2-Heimsieg gegen Leverkusen den dritten Sieg im dritten Spiel.

Auf dem Weg zum ersten Sieg des FCZ gegen einen Bundesligisten lief längst nicht alles im Sinne der Zürcher. Doch sie trotzten allen Widrigkeiten und überwanden einen Doppelschlag der Leverkusener kurz nach der Pause durch Karim Bellarabi (50. und 53.), der aus dem 0:1 wie aus dem Nichts heraus ein 2:1 gemacht hatte. Toni Domgjoni glich schon bald aus, und Stephen Odey belohnte die nie nachlassenden Bemühungen der Gastgeber in der 78. Minute mit dem 3:2-Siegtreffer.

«Hut ab vor meiner Mannschaft.»

FCZ-Trainer Ludovic Magnin

Der FC Zürich hat in der Gruppe A nun acht Punkte Reserve auf den 3. Platz. Bereits in zwei Wochen in Leverkusen könnte die Qualifikation für die K.o.-Runde perfekt sein, zu nehmen ist sie den Zürchern ohnehin kaum mehr. Seit Wochen, seit dem 0:1 in Lugano am 1. September, ist der FC Zürich ungeschlagen. Er hat sich seither viel Selbstvertrauen und spielerische Sicherheit angeeignet. Gegen den Bundesligisten war der Schweizer Cupsieger fast über die gesamte Partie bemerkenswert abgeklärt.

45 Minuten lang war der FCZ deutlich überlegen, geriet nie unter Druck, gestand Leverkusen nicht eine gefährliche Torchance zu und hatte selber viele gefährliche Aktionen. Er hielt den Gegner ohne sichtliche Mühe aus der gefährlichen Zone heraus und lancierte selber seine Angriffe mit Überzeugung. Das 1:0 von Marchesano Sekunden vor der Pause nach einem starken Vorstoss von Kevin Rüegg war überfällig, derart dominant traten die Gastgeber an.

Die Zürcher hatten vor dem 1:0 Leverkusen wiederholt mit raschen Kombinationen überfordert. Toni Domgjoni (3.) und Stephen Odey (27.) tauchten alleine vor Lukas Hradecky auf, scheiterten aber im Duell mit dem finnischen Nationalkeeper. In der 36. Minute traf Andreas Maxsö nach einem Eckball nur den Pfosten, wenige Minuten nachdem der Schiedsrichter über ein Foul des Leverkusener Aussenverteidigers Tin Jedvaj als letzter Verteidiger hinweggesehen hatte. Der Platzverweis wäre zwingend gewesen.

Starke Reaktion auf den Kaltstart nach der Pause – und etwas Glück zum Schluss

Die Mannschaft von Ludovic Magnin liess sich durch nichts aus der Fassung bringen, nicht durch verpasste Torchancen und auch nicht durch den Doppelschlag von Bellarabi. So brutal die Wende zustande kam, so rasch fing sich der FCZ wieder. Und er kam nicht mehr von seiner Linie ab. Auch nach dem 2:2 machte er Druck, suchte den Siegtreffer und fand ihn in der 78. Minute: Pa Modou spielte Odey perfekt an, der nach einigen verpassten Möglichkeiten doch noch zum Matchwinner wurde.

Das in der Bundesliga kriselnde Leverkusen – mit acht Punkten aus acht Spielen nur 13. – machte es dem FCZ nach der Pause nicht mehr leicht. Trainer Heiko Herrlich zeigte mit zwei Auswechslungen zur Pause wie wenig ihm die Leistung in der ersten Halbzeit gefallen hatte. Seine Spieler waren danach kämpferisch eine Klasse besser als zuvor und wurden im Gegensatz zu den Zürchern sofort für ihre Bemühungen und dem erhöhten Engagement belohnt. Nach Bellarabis zwei erfolgreichen Schüssen aus ähnlicher Position war Leverkusen aber nur noch selten gefährlich.

Einmal noch stockte den Zürcher Fans unter den 12'427 Zuschauern nochmals der Atem, als in der 94. Minute der Ball im Tor des FCZ landete. Der Treffer von Sven Bender wurde aber wegen eines nicht offensichtlichen Foulspiels seines Zwillingsbruders Lars Bender nicht anerkannt.

«Genau so ein Spiel haben wir gegen Leverkusen gebraucht. Heute hat fast alles geklappt.»

FCZ-Captain Kevin Rüegg

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