Chat veröffentlicht Wettregeln gebrochen: Wegen dieser Worte wird Atlético-Star Trippier lange gesperrt

dpa/jar

18.1.2021 - 16:19

Am 18. Juli 2019 wird Kieran Trippier bei Atlético Madrid vorgestellt. Wenige Tage zuvor gab der englische Nationalspieler Freunden Hinweise zu seinem Wechsel.
Am 18. Juli 2019 wird Kieran Trippier bei Atlético Madrid vorgestellt. Wenige Tage zuvor gab der englische Nationalspieler Freunden Hinweise zu seinem Wechsel.
Bild: Keystone

Der Berufungsausschuss der FIFA hat die vor Weihnachten ausgesprochene Sperre von zehn Wochen gegen den englischen Nationalspieler Kieran Trippier bestätigt.

Damit fällt der Verteidiger bis zum 28. Februar auch für seinen spanischen Verein Atlético Madrid aus. Am 3. Januar hatte die FIFA die wegen Verstössen gegen Wettregeln verhängte internationale Sperre auf Antrag von Atlético zunächst bis zu der nun getroffenen Entscheidung ausgesetzt.

Der englische Verband FA hatte den 30-Jährigen am 23. Dezember mit sofortiger Wirkung für zehn Wochen gesperrt und ihm eine Geldstrafe von rund 80'000 Franken auferlegt. Nun steht der 30-Jährige dem La-Liga-Leader für mehrere Spiele nicht zur Verfügung und wird auch beim Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals gegen Chelsea am 23. Februar nicht dabei sein können.

Der Geschäftsführer der Rojiblancos, Miguel Ángel Gil Marín, hatte die zehnwöchige Sperre als «unverhältnismässig hart für den Spieler und völlig ungerecht für Atlético» kritisiert. Trippier soll insgesamt sieben Regelverstösse begangen haben. In vier Fällen wurde er von der FA für schuldig befunden, der Engländer selbst bestreitet sämtliche Vorwürfe. Dabei geht es um Wetten im Zusammenhang mit seinem Wechsel von den Tottenham Hotspur zu Atlético, die im Juli 2019 abgegeben worden waren.

2018 noch einer von Englands WM-Helden: Kieran Trippier (links).
2018 noch einer von Englands WM-Helden: Kieran Trippier (links).
Keystone

Verhängnisvolle Whatsapp-Nachrichten

Trippier hat dabei offenbar nicht selber darauf gewettet, dass er in Kürze bei Atlético unterschreiben wird, sondern zwei Freunden Hinweise gegeben. Die «Daily Mail» hat die Chatverläufe nun veröffentlicht. Folgender Dialog soll am 14. Juli 2019, drei Tage vor Bekanntgabe von Trippiers Wechsel, stattgefunden haben:

Freund: «Soll ich darauf setzen, dass du dahin gehst?»

Trippier: «Kannst du machen.»

Freund: «Zu 100 Prozent, Tripps?»

Trippier: «Ja, Kumpel ... Gib mir nicht die Schuld, wenn etwas schiefgeht ... Das sollte es nicht, aber nur, damit zu Bescheid weisst.»

Freund: «Natürlich nicht, sei nicht bekloppt. Ich mache nur Spass»

Trippier: «Setz darauf, wenn du willst.»

Die «Daily Mail» veröffentlichte auch einen zweiten Chatverlauf mit einem anderen Freund:

Freund: «Wie läuft's, Kumpel? Gibt's neue Entwicklungen?»

Trippier: «Ja, alles gut ... Der Deal steht, ich warte nur noch, bis sie (Anm. d. Red.: die Klubs) sich auf die Ablöse einigen ... Sollte morgen durch sein oder spätestens am Montag.»

Freund: «Das ist super, Kumpel ... Wird Levy (Anm. d. Red.: Daniel Levy, Tottenham-Präsident) hart zu knacken sein oder nicht, was denkst du?»

Trippier: «Sie müssen (Spieler) verkaufen, also sollte es sofort klappen.»

Freund: «Hoffentlich, Kumpel. Das wäre grossartig.»

Später soll Trippier noch geschrieben haben, dass es «passieren» wird. Mehrere Wetten seien danach auf den Transfer abgegeben worden, darunter ein Einsatz über 300 Pfund (knapp 360 Franken). Dem Bericht zufolge habe der Berufungsausschuss die Erklärung, dass alles nur Geplänkel gewesen sei, nicht akzeptiert. 

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