In diesem Jahr steht die Wintersport-Nation Finnland auch im Sommer im Fokus. Die Auswahl aus dem Norden hat sich zum ersten Mal für ein grosses Turnier qualifiziert.
«Das hat ein wenig einen Boom ausgelöst», sagte Nationaltrainer Markku Kanerva am Tag vor dem Testspiel in St. Gallen gegen die Schweiz ganz unaufgeregt.
Wie sehr sich dieser Boom auf die Stimmung in den EM-Stadien auswirkt, ist wegen der unsicheren Corona-Situation ungewiss. Es ist das Pech der Finnen, dass sie mit Spielen ohne ausländische Fans rechnen müssen. Dabei hätten sie eigentlich Losglück gehabt. Zwei ihrer drei Vorrundenspiele bestreiten die Finnen in St. Petersburg – nur rund 200 Kilometer von der finnischen Grenze entfernt.
Gegen die Schweiz wollen sich die Finnen langsam dem sportlichen Niveau einer EM-Endrunde annähern. Kanerva sprach davon, dass die Schweizer durchaus zu vergleichen seien mit Belgien oder Russland und Dänemark, den Kontrahenten an der EM. Sicher sei die Schweiz höher einzuschätzen als Bosnien-Herzegowina und die Ukraine, gegen die Finnland in der letzten Woche in der WM-Qualifikation angetreten ist und zwei Unentschieden erreicht hat.
Pukki erfolgreicher als Seferovic oder Shaqiri
Es war ein mässiger Start zwar, aber auch einer, der erahnen liess, dass die EM-Qualifikation keine Eintagsfliege gewesen sein muss. Finnland hat in der Ukraine gepunktet, da also, wo die Schweiz im letzten Herbst in der Nations League verloren hat. Kanerva ist mit den Partien der letzten Woche «im Grossen und Ganzen» zufrieden. Aber sie müssten unbedingt mehr Tore schiessen in Zukunft, so der 56-Jährige.
Er hätte auch sagen können: Es müssen mehr Spieler Tore erzielen. Denn in der Offensive lebt Finnland fast ausschliesslich von Teemu Pukki. Der einstige Stürmer von Schalke und Celtic Glasgow schoss gegen Bosnien und die Ukraine alle drei Tore. In der EM-Qualifikation war er zehn Mal erfolgreich. Besser waren in der gesamten Kampagne nur Harry Kane, Cristiano Ronaldo und der Israeli Eran Zahavi.
Nun steht Pukki bei 30 Toren in der Nationalmannschaft. Er hat damit mehr Treffer erzielt als Xherdan Shaqiri (23) oder Haris Seferovic (20). Noch zwei Tore fehlen, dann hat Pukki den finnischen Jahrhundert-Fussballer Jari Litmanen eingeholt. Ob ihm diese Treffer schon am Mittwoch in St. Gallen gelingen, ist ungewiss. «Gegen die Schweiz Tore zu erzielen ist sehr schwer», sagte Kanerva. Zumal Pukki wohl nur zu einem Teileinsatz kommt. Auch der finnische Trainer will in diesem Test einigen Reservisten Gelegenheit geben, sich zu präsentieren.
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Mi 31.03. 20:10 - 23:15 ∙ SRF zwei ∙ CH 2021 ∙ 185 Min
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