Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann hat Mannschaft und Trainer nach dem Verspielen der Champions League scharf kritisiert.
«Nach 60 Jahren ohne Champions League hatten wir eine historische Chance. Wir haben versagt. Ich kann die Wut und Enttäuschung der Fans verstehen», hielt der Funktionär bei «Sport1» fest. Der 49-Jährige äusserte sich auch in anderen Medien sehr kritisch. Die Hessen haben einen Vorsprung von sieben Punkten auf Borussia Dortmund verspielt und werden die Saison nun nicht auf einem der Champions-League-Ränge, sondern nur auf Platz fünf beenden.
«Wir können in Anbetracht der letzten Ergebnisse nicht von einem tollen Saisonergebnis oder einer tollen Leistung sprechen», fügte Hellmann an. Vor allem das 3:4 gegen den längst abgestiegenen FC Schalke 04 am vergangenen Samstag störte Hellmann. «Die Mannschaft hat den deutlichen Vorsprung auf Borussia Dortmund aus der Hand gegeben. Wir haben uns gegen Schalke blamiert.»
Mit Blick auf die Umstände rund um Hütters Abgang kommentierte Hellmann: «Da ist viel Glaubwürdigkeit verloren gegangen.» Der ehemalige YB-Trainer verlässt den Klub am Saisonende in Richtung Gladbach. Wer in der kommenden Saison auf ihn folgt, ist noch offen. Ein Kandidat soll angeblich YB-Coach Gerardo Seoane sein.
Auch Rode macht Hütter mitverantwortlich
Auch Hütter selbst konnte nach der Schalke-Pleite seinen Ärger nicht verhehlen. «Die Enttäuschung ist natürlich gross, der Stachel sitzt tief. Da brauchen wir nicht zu diskutieren», so der Österreicher.
Vor Hellmann nahm mit Sebastian Rode schon ein Spieler den scheidenden Trainer ins Visier, der das jüngste Tief mit seinem Abgang erläuterte. «Wir haben versucht, uns einzureden, dass es nichts ändert. Aber es ist nicht von der Hand zu weisen. Jetzt haben wir es mit der dritten Niederlage schwarz auf weiss», wählte der 31-Jährige nach dem Schlusspfiff deutliche Worte.
Der Mittelfeld-Puncher weiter: «Wenn eine Mannschaft, die schon abgestiegen ist, den Sieg mehr will als eine, die in die Champions League will, ist das sehr ernüchternd. Wir haben als Mannschaft komplett versagt.»
Die Fans der «Adler» sind ebenfalls nicht mehr gut auf ihren früheren Messias zu sprechen. Rückendeckung erhält Hütter öffentlich einzig noch von Sportchef Fredi Bobic, der den Verein im Sommer ebenfalls verlässt. «Ich habe nie einen Bruch zwischen Trainer und Mannschaft gesehen», so der Ex-Profi und er macht klar: «Ich weiss, dass das Negative und Oberflächliche gesucht wird. Meine Person geht weiter, der Trainer geht woanders hin. Das wird in Zusammenhang gebracht. Das ist aus meiner Sicht sehr billig.»