Die Doubletten-Helden Kane und Pavkov drücken dem Spieltag den Stempel auf. Weitere Erkenntnisse des Königsklasse-Abends kurz zusammengefasst.
Während sich in Gruppe A mit Dortmund und Atlético Madrid sowie in Gruppe D mit Porto und Schalke jeweils zwei Teams bereits in sehr guter Ausgangslage für das Weiterkommen positionieren, qualifiziert sich der FC Barcelona in Gruppe C vorzeitig für die Achtelfinals. Dahinter ist dank Harry Kane aber nach wie vor alles möglich. Die spannendste Ausgangslage präsentiert sich nach der Niederlage von Liverpool in Belgrad in Gruppe C.
Doppelter Harry Kane hält Tottenham am Leben
Einmal mehr ist Harry Kane der grosse Retter für die Tottenham Hotspurs: Die Londoner liegen im Heimspiel gegen den Aussenseiter PSV Eindhoven bis eine Viertelstunde vor Schluss mit einem Treffer im Rückstand und wären damit bereits aus der Königsklasse ausgeschieden. Doch mit dem Rücken zur Wand läuft Stürmer und Captain Harry Kane zur Höchstform auf und belohnt die «Spurs» für ein langes und unglückliches Anrennen mit seinen zwei späten Toren doch noch. Und zwar mit einem weiteren Endspiel im Wembley: Am 28. November empfängt Tottenham Inter Mailand im Wembley und will Revanche nehmen, um so punktemässig wieder zu den Italienern aufschliessen zu können.
Monaco auch mit Trainer Thierry Henry im freien Fall
Vor eineinhalb Jahren stand Monaco noch im Halbfinal der Champions League und begeisterte die Fans mit offensivem Power-Fussball. Seither geht es aber steil bergab mit den Monegassen. In der neuen Saison konnte man zwar gleich das erste Pflichtspiel gewinnen, wartet aber nun seit 15(!) Spielen auf das nächste Erfolgserlebnis, wobei auch ein Trainerwechsel zunächst zumindest nicht die gewünschte Wirkung erzielt. Neo-Coach Thierry Henry kann keines seiner ersten fünf Spiele siegreich gestalten – und holt gegen den nominell schwächsten Gruppengegner Brügge in zwei Spielen einen Punkt. Bei der gestrigen 0:4-Heimniederlage gegen die Belgier machte Henrys Mannschaft einen hoffnungslosen Eindruck – genau wie der Trainer selbst.
Pavkov und Roter Stern schreiben Geschichte
Eine ganz dicke Überraschung gelingt Roter Stern Belgrad im Heimspiel gegen den letztjährigen Finalisten FC Liverpool. Die bisher sieglosen Serben zeigen einen mutigen und beherzten Auftritt und allen voran Milan Pavkov zieht einen überragenden Abend ein. Mit seinen ersten beiden Toren in der Königsklasse sorgt er für den sensationellen Sieg und bringt sein Team gar zurück ins Gespräch um die Achtelfinalqualifikation. Kein Wunder, platzt Trainer Vladan Milojević nach dem Spiel beinahe vor Stolz.
Paris Saint-Germain ist wieder auf Kurs – ohne zu überzeugen
Vom Überraschungssieg von Roter Stern Belgrad profitiert auch der französische Meister Paris Saint-Germain, der in den bisherigen Partien auf internationalem Parkett nicht überzeugen kann. Thomas Tuchel gewinnt mit seiner Mannschaft auch gestern in Neapel nicht, reist aber im Unterschied zu Konkurrent Liverpool mit einem wichtigen Zähler im Gepäck nach Hause. So kommt es am 28. November im Parc de Princes zum wohl entscheidenden Direktduell gegen die Engländer und Paris hat wieder alles in der eigenen Hand: Mit einem Sieg würden die Franzosen das Team von Jürgen Klopp überholen und hätten anschliessend gute Chancen, die K.o.-Phase doch noch zu erreichen.
Lass Shaqiri nie zu Hause!
Natürlich kann ein einziger Spieler alleine keine Matches gewinnen. Doch nach einem solch ideenlosen Auftritt in der Offensive, wie ihn Liverpool in Belgrad ablieferte, dürfte nicht nur Trainer Jürgen Klopp verzweifelt nach einem kreativen Element im eigenen Spiel gesucht haben. Eine Rolle, die bei den «Reds» in letzter Zeit mehr und mehr der Schweizer Söldner Xherdan Shaqiri einnahm. Aus bekannten Gründen verzichtete Klopp gestern auf die Dienste des 27-Jährigen – und wird eine solche Entscheidung das nächste Mal wohl doppelt überlegen.