Während die Super League pausiert, sorgen hitzige Duelle in den europäischen Topligen für viel Spektakel. Das Round-up zum Fussballwochenende.
Eine Flut an Platzverweisen in Frankreich
In der Ligue 1 fliegen am Wochenende die Fetzen. Fünf Spieler sehen die direkte Rote Karte, weitere fünf Akteure müssen nach der zweiten Verwarnung vorzeitig unter die Dusche.
Besonders das Spiel zwischen Montpellier und Auxerre hat es in sich. Nachdem Khalil Fayad wegen Beinstellens nur kurz nach der Pause vom Platz fliegt, verstreichen nur fünf Minuten, bis auch Auxerre nach der Roten Karte gegen Niang nur noch zu zehnt auf dem Platz steht. In der Schlussphase erwischt es dann auch noch Auxerres Da Costa und Montpelliers Teji Savanier. Das Spiel wird mit 9 gegen 9 zu Ende gespielt, Auxerre holt sich dank des 2:1-Auswärtssiegs drei Punkte.
Aber nicht nur in der obersten Liga geht es gehässig zu und her. Saint-Étienne kommt nach dem Abstieg in der abgelaufenen Saison auch in der zweiten Liga nicht auf Touren. Nach vier Spielen weist man mehr Platzverweise (6) als Punktgewinne (2) auf. Aufgrund von Punktabzügen steht Saint-Étienne noch immer mit –1 Zählern da.
Im Spiel gegen Le Havre wird der Traditionsklub in seine Einzelteile zerlegt. Erst sieht Anthony Briancon innert vier Minuten zweimal Gelb, sechs Minuten später hat Mathieu Cafaro nach einem direkten Platzverweis frühzeitig Feierabend. Nach 66 Minuten erwischt es auch Etienne Green und unter dem Strich resultiert eine 0:6-Schlappe.
Omlins Aussetzer
Im hitzigen Spiel zwischen Montpellier und Auxerre leistet sich Jonas Omlin in der 70. Minute einen Aussetzer. Sein Abschlag findet den Weg zu seinem Mitspieler nicht, stattdessen nützt Auxerre den schwachen Pass des Goalies aus und gleicht die Partie aus. Am Ende muss Omlin gar als Verlierer vom Platz. Wie sich die weiteren Schweizer geschlagen haben, erfährst du in unserem Söldner-Check.
Rekordstart der Bayern
In der Bundesliga ist die Hoffnung auf ein spannendes Titelrennen bereits nach dem 3. Spieltag arg gesunken. Die Schuld daran trägt der FC Bayern, der sich in beeindruckender Frühform befindet. Nie zuvor startete eine Mannschaft in Deutschland mit neun Punkten und der Tordifferenz von +14 in eine neue Spielzeit.
Zugleich patzen die scheinbar ärgsten Konkurrenten Dortmund, Leverkusen und Leipzig am abgelaufenen Wochenende allesamt. Selbst Perfektionist Julian Nagelsmann hat derzeit nicht viel auszusetzen und sagt: «Jeder gönnt jedem alles. Das war letztes Jahr nicht immer so. Das ist sehr angenehm.»
Blitztore von Lewandowski und Mbappé
Nachdem Robert Lewandowski in seinem ersten LaLiga-Spiel noch ohne Treffer bleibt, braucht er im zweiten Einsatz am Sonntag gegen Real Sociedad gerade mal 44 Sekunden, um die Katalanen mit seinem ersten Liga-Treffer in Führung zu schiessen. In der zweiten Halbzeit doppelt der Pole an seinem 34. Geburtstag noch nach und hat so massgeblichen Anteil am ersten Saisonsieg des FC Barcelona. Seine Treffer widmet er seinem Vater, den er im Alter von 16 Jahren aufgrund einer Krebserkrankung verloren hatte: «Die sind für meinen Vater, der mir von oben zuschaut.»
Noch schneller als Lewandowski ist Kylian Mbappé. Nachdem seine Teamkollegen nur vier Pässe benötigen, um die gesamte Lille-Abwehr auszuhebeln, schiesst Mbappé seine Farben nach nur acht Sekunden in Führung. Es ist das schnellste Ligue-1-Tor der Geschichte. Hier erfährst du, wieso das Blitztor alles andere als Zufall ist.
Auch Neymar und Fati brillieren
Sowohl Lewandowski als auch Mbappé können aber auf tatkräftige Unterstützung ihrer Teamkollegen in der Offensive zählen. Allen voran Neymar ist derzeit nicht zu stoppen. Der Brasilianer hat mit PSG nicht weniger als elf Torbeteiligungen in nur drei Einsätzen vorzuweisen, gegen Lille trifft er doppelt und bereitet gar drei Tore vor (im Video oben). Geht es für das Duo so weiter, dürften sich Mbappé und Neymar nach ihren Differenzen wohl schon bald wieder vertragen.
Beim FC Barcelona setzt Ansu Fati mit einem beeindruckenden Auftritt gegen Real Sociedad ein Ausrufezeichen. Erst in der 64. Minute beim Stand von 1:1 eingewechselt, bereitet der 19-Jährige innert vier Minuten die Tore zum 2:1 und zum 3:1 mustergültig vor. Wieder nur elf Zeigerumdrehungen später krönt der Joker die starke Leistung mit dem Treffer zum 4:1-Endstand. Ob ihn Trainer Xavi für das nächste Spiel erneut auf die Bank setzt?