Erste Schritte eingeleitetGibt's den Videobeweis bald auch in der Super League?
jar
3.5.2018
Kommt der Videobeweis bald auch in der Super League zum Einsatz? Bei der Liga und dem Schweizer Fussballverband scheint die Einführung mehr als nur ein Gedanke zu sein.
Gemäss einem Bericht des «Blick» will die Swiss Football League und der Fussballverband SFV die mögliche Einführung des «Video Assistant Referee» in der Schweiz prüfen. Zum Thema wurde das Ganze in der Schweiz, nachdem die Fussball-Regelhüter des International Football Association Boards (IFAB) den Video-Schiedsrichter im April offiziell anerkannt und als Option ins Regelwerk aufgenommen hatten.
Eine Arbeitsgruppe mit Silvano Lombardo, dem Leiter des Spielbetriebs bei der SFL, und Cyril Zimmermann, dem Chef der Schweizer Schiedsrichter beim SFV, soll nun offene Fragen klären. «Momentan werden die Rahmenbedingungen wie Kosten, Personalaufwand und Ausbildungsanforderungen abgeklärt. Organisatorisch ist es eine höchst komplexe Materie», wird SFL-Sprecher Philippe Guggisberg zitiert.
Die Liga weiss, dass sie ein Problem hätte, wenn die FIFA beim Überprüfen umstrittener Szenen einen Spitzenschiedsrichter mit jahrelanger Erfahrung verlangen würde. Denn sehr viele davon gibt es in der Schweiz nicht.
Werden die Kosten zum grossen Problem?
Klar ist offenbar schon jetzt, dass der Videobeweis frühestens ab der Saison 2019/20 und nur in der Super League in Frage käme. Kosten würde der «Video Assistant Referee» pro Saison rund 1 Million Franken. Wahrscheinlich ist, dass dieser Betrag von den zehn Super-League-Klubs gestämmt werden müsste, wie dies ab kommender Saison zum Beispiel auch in der Bundesliga der Fall sein wird.
Ob Klubs mit kleinen Budgets grosse Freude daran hätten, den VAR zu finanzieren, sei mal dahingestellt. Gegner des umstrittenen Videobeweises würde es wohl ohnehin zur Genüge geben. In Ländern wie Deutschland, Italien oder Portugal, wo der Videobeweis seit dieser Saison zum Einsatz kommt, nahmen die Diskussionen über mögliche Fehlentscheide nicht ab, auch wenn Statistiken den Befürwortern des neuen Referees durchaus Recht geben. Auch an der WM in Russland kommt der Video-Schiri zum Einsatz.