Einen Tag nach seinem Wechsel zu Bayer Leverkusen spricht Granit Xhaka im Interview über Wahrheiten, Legenden und Titel.
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- Im Interview spricht Granit Xhaka über seinen Transfer zu Bayer Leverkusen.
- Mit Xabi Alonso trifft er auf einen alten Bekannten. Xhaka und Alonso standen sich in der Bundesliga einst als Spieler gegenüber, jetzt gibt der Spanier dem Captain der Schweizer Nati Anweisungen von der Seitenlinie aus.
In London überhäufen sie Granit Xhaka nach seinem Abschied von Arsenal mit Komplimenten und berührenden Grussbotschaften, in Leverkusen freuen sie sich über das Bundesliga-Comeback eines grossen Leaders. Nach 297 Partien mit den Gunners setzt der zweifache FA-Cup-Sieger seine Karriere bei Bayer Leverkusen fort.
Am Tag nach der Unterschrift unter den Fünfjahresvertrag spricht der 30-jährige Captain der Schweizer Nationalmannschaft mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA über den womöglich letzten grossen Ausland-Transfer. Und er bekräftigt, dass er mit der Rückkehr nach Deutschland beträchtliche Ambitionen verbindet.
Sieben Jahre Premier League, sieben Jahre auf einer Weltfussball-Bühne. Was nehmen Sie mit? Was bleibt haften?
Es bleibt viel Positives in Erinnerung. Ich persönlich und meine Familie verbrachten sieben wunderschöne Jahre in London. Nie zuvor habe ich derart lange für einen ausländischen Verein gespielt. Mein Abschluss hier, mein letztes Spiel, alle Nachrichten – wow, das löst bei mir pure Gänsehaut aus.
Welche Hürden hatten Sie zu bewältigen?
Es gibt immer harte Perioden. Jeder Tag war anspruchsvoll. Das gehört einfach zum Geschäft, das muss man auch aushalten können.
Ein Wort zu Mikel Arteta.
Ein Coach, den ich extrem respektiere. Ein Coach, der unfassbar viel versteht vom Fussball. Einer, der den Fussball mit ganz anderen Augen sieht. Mich verband ein tolles Verhältnis mit ihm. Auch dank ihm haben wir erreicht, was jahrelang gefehlt hat: die Champions League.
Haben Sie lange gezögert und mit sich gerungen, ein Jahr vor Vertragsende aus dem Projekt mit Arsenal auszusteigen?
Es wurde ja überall spekuliert, meine Frau soll in England nicht mehr glücklich gewesen sein. Das entspricht überhaupt nicht der Wahrheit. Fakt ist, dass ich als Mensch immer wieder an neuen Challenges interessiert bin. Nach sieben Jahren ist die Zeit gekommen, etwas ganz Neues zu wagen. Die Liga ist zwar nicht neu, aber der Klub. Ich spürte in den Gesprächen mit Simon Rolfes (Sportvorstand) und Xabi Alonso (Trainer), dass sich das langfristige Projekt Leverkusen lohnt und mir zu 100 Prozent entspricht.
Warum machte Bayer Leverkusen das Rennen?
Dieser Klub hat in Deutschland und Europa einen grossen Namen. Mich überzeugt die Idee, mich überzeugt, wie der Verein geführt wird. Hier spielten immer wieder gute Spieler. Die Ruhe und Ordnung gefallen mir. Mit Xabi Alonso steht ein Coach in der Verantwortung, der genau diese Werte vertritt und umsetzt. Er steht für gute und vernünftige Arbeit. Und klar: Die Vertragslänge gibt mir Sicherheit – ich bin keiner, der gerne pokert.
Alonso geniesst in der Branche einen erstklassigen Ruf.
Das ist so. Vor dem Transfer tauschte ich mich länger mit ihm aus. Er und Simon haben einen klaren Plan. Sie wissen genau, was sie machen. Gegen Xabi spielte ich sogar noch, als er bei Bayern war und ich das Gladbach-Shirt trug. Ein Grosser. Und dass Leverkusen die Europa League erreicht hat, spricht für Alonsos sehr gute Arbeit. Ich freue mich, mit einer solchen Legende zusammenarbeiten zu dürfen.
Was schwebt Ihnen mit Bayer vor. Wohin soll die Bundesliga-Reise gehen?
Alle, die mich kennen, wissen genau: Ich denke gross. Das wird in Leverkusen nicht anders sein. Ich bin reifer, ich kehre als gestandener Mann mit sehr viel Erfahrung im Gepäck nach Deutschland zurück. Mit Bayer will ich sehr viel erreichen – auf jeden Fall zurück in die Champions League, Titel holen. Ich bin von einer tollen Zukunft überzeugt.
sda