Klub-WM Grosse Stadien, wenig Fans – und ein überraschender Publikumstrend

Mattéo Mayasi

18.6.2025

Fans in den Kulisen während dem Spiel zwischen Fluminense und Borussia Dortmund.
Fans in den Kulisen während dem Spiel zwischen Fluminense und Borussia Dortmund.
Keystone

Die ersten Spiele waren verheissungsvoll. Doch während die Klub-WM 2025 in den USA mit Spannung gestartet ist, fällt im weiteren Verlauf ein klarer Trend auf: Die Zuschauerzahlen gehen zurück – und die grossen Namen ziehen längst nicht so viele Fans an wie erwartet.

Mattéo Mayasi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Starker Turnierstart: Die ersten Spiele der Klub-WM 2025 in den USA waren gut besucht – z. B. PSG vs. Atlético mit über 80’000 Fans.
  • Zuschauerschwund: Im Verlauf sinkt das Interesse deutlich, teils halbvolle oder fast leere Stadien bei Spielen grosser Klubs.
  • Kleine Klubs profitieren: Teams wie Auckland City oder Botafogo spielen vor deutlich mehr Publikum als in der heimischen Liga.
  • Grosse Stadien, wenig genutzt: Viele Arenen bleiben weit unter ihrer Kapazität – etwa Chelsea vs. LAFC in Atlanta mit nur 22’000 Zuschauer*innen.

Starke Starts, schwindendes Interesse

Das Duell zwischen PSG und Atlético Madrid im ehrwürdigen Rose Bowl Stadium war mit 80’619 Zuschauer*innen das erste Highlight – fast 30’000 mehr als der kombinierte Durchschnitt der Heimspiele beider Klubs in der regulären Saison. Auch das Spiel Al Ahly gegen Inter Miami im Hard Rock Stadium (60’927) übertraf alle Erwartungen – ein stimmungsvoller Start für ein Turnier mit globalem Anspruch.

Doch in den Tagen danach flachte das Interesse merklich ab. Die Partie zwischen Bayern München und Auckland City etwa lockte nur 21’152 Menschen ins TQL Stadium – weniger als ein Drittel der Münchner Bundesliga-Heimspiele, die im Schnitt von 75’000 Personen besucht werden. Das Spiel zwischen River Plate und den Urawa Red Diamonds im 68’740 Zuschauer*innen fassenden Lumen Field sahen sich nur 11’974 Fans vor Ort an.

Kleine Klubs profitieren vom Rampenlicht

Auffällig ist: Kleinere Teams erleben einen deutlichen Zuschauer-Boost. Für Auckland City war der Auftritt vor über 21’000 Fans ein absoluter Ausnahmezustand – in Neuseeland finden Spiele oft vor wenigen hundert Zuschauenden statt. Auch Botafogo, Esperance Tunis oder Pachuca profitieren von der internationalen Bühne, auf der sie sonst kaum stehen.

Im Gegensatz dazu schneiden Topklubs unter ihren Möglichkeiten ab. Bayern, Chelsea oder Real Madrid spielen vor deutlich weniger Fans als in ihren Heimstadien. Gründe dafür könnten sein: Die späte Ansetzung einiger Spiele, weniger Fanbindung im US-Markt oder auch fehlender sportlicher Reiz in den frühen Turnierrunden.



Grosses Potenzial nicht ausgeschöpft

Ein Blick auf die Stadionkapazitäten verstärkt das Bild. In der Mercedes-Benz Arena (71’000 Plätze) kamen zum Spiel Chelsea – LAFC nur 22’137 Menschen. Auch MetLife (82’500) oder Lincoln Financial Field (67’594) bleiben weit unter ihren Möglichkeiten. Nur in wenigen Fällen – etwa beim Rose Bowl oder Hard Rock Stadium – wurde das Fassungsvermögen annähernd ausgeschöpft.

Die Klub-WM ist ein Turnier voller Chancen – für Fans, Vereine und Märkte. Doch nach einem starken Auftakt zeigt sich: Die ganz grossen Namen ziehen in den USA nicht automatisch die Massen an. Dafür erhalten kleinere Teams eine seltene Plattform – und nutzen sie, um sich einem neuen Publikum zu präsentieren.


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