Hamann vs. Bayern Hamann vs. Bayern: «Hat ein Kind keine Argumente mehr, kommt es mit Schimpfwörtern»

pat

11.3.2019

Dietmar Hamann: Kein Mann der leisen Töne.
Dietmar Hamann: Kein Mann der leisen Töne.
Bild: Keystone

Dietmar «Didi» Hamann nimmt in seiner Rolle als Fussball-Experte bei «Sky» kein Blatt vor den Mund. Damit scheinen die Bayern ein Problem zu haben. Nun wehrt sich der kritisierte Kritiker.

Am Anfang stand die Kritik von Didi Hamann an Bayern-Stürmer Robert Lewandowski. Am 2. Februar verlor Bayern auswärts gegen Bayer 1:3, in einer Szene war zu sehen, wie Lewandowski genervt die Hände verwarf. Hamann sprach danach davon, dass Lewandowski ein «Einzelgänger» sei und mit seinem «lustlosen Verhalten» die Chemie im Team negativ beeinflusse.



Nach diesen Aussagen wurde Hamann wiederum von den Bayern ins Fadenkreuz genommen. Präsident Hoeness («Hamann hat in seinem Leben noch nicht so viel besser gemacht, dass er alles besser wissen kann»), Sportchef Hasan Salihamidzic («Ich glaube nicht, dass Robert Lewandowski für Bayern München ein Problem ist, sondern Didi Hamann ist ein Problem für Sky») und Robert Lewandwoski («Es interessiert mich nicht, was andere sagen. Ganz besonders nicht, wenn es absolut dämlich ist») reagierten dünnhäutig.

Hamann wehrt sich

Im «Blick»-Interview verteidigt Hamann, der zwischen 1992 und 1998 bei Bayern spielte, seine Position. «Es ist wie auf dem Spielplatz. Hat ein Kind keine Argumente mehr, kommt es mit Schimpfwörtern. Für mich ist das nicht professionell und seriös, wenn man persönlich wird.» Die Verbalattacke von Salihamidzic habe er mit einem Schmunzeln zur Kenntnis genommen.

Auch wenn Lewandowski zuletzt oft getroffen habe, stehe er zu seinen Aussagen: «Ich habe in den letzten sechs bis zwölf Monaten festgestellt, dass seine Körpersprache nicht mehr dieselbe ist. Dass er öfters abwinkt, die Schiedsrichter kritisiert, die Mitspieler auf den Flügeln böse anschaut nach missglückten Aktionen.» Er sei der Meinung, dass Lewandowski anderen helfen müsse und sie nicht klein machen sollte. «Die jungen Spieler brauchen auf dem Platz Zuspruch, nicht Kritik», sagt er im «Blick».

Es gehe zudem nicht um Tore und Assists, sondern um «die psychische Ebene». «Bei Bayern München haben alle Stürmer Tore geschossen. Die Champions League gewonnen haben sie aber mit Mario Mandzukic. Mit einem Teamplayer, der immer für die Mannschaft geackert hat. Da muss doch die Analyse beginnen.» Lewandowski sei «die beste Nummer 9 der Welt» und er würde ihn gegen niemanden tauschen, so Hamann. «Aber er muss die jungen Spieler aufmuntern. Als Vorbild. Und den Eindruck hatte ich die letzten Wochen nicht.»

Hamann zum Spiel gegen Liverpool

Am Mittwoch trifft Bayern im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League auf Liverpool (live auf Teleclub). Das Team von Jürgen Klopp sei individuell stärker, doch die Bayern verfügten über mehr Erfahrung. Hamann glaubt, dass die Bayern das Viertelfinale erreichen. «Ich kenne kein Team, das besser spürt, wann der Gegner verwundbar ist und man zuschnappen kann.» Und Klopp habe «in der Vergangenheit die wichtigen Spiele immer verloren». Ein Erfolg wäre deshalb für den Liverpool-Coach extrem wichtig: «Sonst drehen sich die ganzen Emotionen plötzlich gegen ihn», meint Hamann im «Blick».

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