Aleksandr Hleb offenbart in einem Radiointerview, warum Ronaldinho und Deco Barcelona verlassen mussten. Trainer Pep Guardiola habe nicht gewollt, dass Rohdiamant Lionel Messi den Lebensstil der beiden als Vorbild nehme.
Aleksandr Hleb hat seine Karriere beendet. Der inzwischen 38-Jährige schnürte zuletzt seine Fussballschuhe in der Heimat bei BATE Borisov. Dort machte der polyvalente Mittelfeldspieler 1999 auf sich aufmerksam, sodass ihn der VfB nach Stuttgart lotste. Bei den Schwaben spielte er sich in die Herzen der Fans und wurde dank seiner Tricks schnurstracks auf «Zauberlehrling» getauft.
Nach fünf Jahren in der Bundesliga folgte der Schritt in die Premier League. Arsenal bezahlte 15 Millionen Euro für den Weissrussen. 2008 unterschrieb er schliesslich beim FC Barcelona, genau zum Start der Guardiola-Ära.
Dort war Hleb Teamkollege von vielen Stars. Einige davon hatten sich aber offenbar nicht (immer) im Griff, wie er in der Radiosendung «SkameikaOsnovij» verrät. «In der Vorbereitung auf die Saison 2008/09 sind Ronaldinho und Deco betrunken zum Training gekommen». Dies hätte normalerweise nur zu einer Verwarnung ohne weitere grosse Folgen geführt, aber «Kontrollfreak» Pep Guardiola dachte anders: «Man hatte Angst, dass die beiden ein schlechter Umgang für Messi sind», so Hleb. Guardiola sah im damals 20-jährigen Messi die Zukunft von Barça und wollte ihn so gut es geht schützen.
Deshalb zog Guardiola die Reissleine: Ronaldinho wurde nach Milan verkauft und Deco nach London zu Chelsea abgegeben.
Hleb: «Ich wollte gar nicht zu Barca»
Wie Aleksandr Hleb gemäss «sport1» gesteht, habe er selber gar nie einen Transfer zu Barcelona angestrebt. «Ich wollte gar nicht bei Barcelona unterschreiben. Ich wollte bleiben oder zu Bayern wechseln. Aber mein Berater bestand darauf, da Guardiola wegen mir angerufen habe.»
Kein Wunder, wurde der talentierte Offensivspieler bei den Katalanen nie glücklich und bestritt nur 36 Pflichtspiele. Bei seinen weiteren Stationen (Wolfsburg, Samara, Konyaspor, Genclerbirligi und BATE Borisov) konnte Hleb ebenfalls nie mehr an seine früheren (Glanz-)Leistungen anknüpfen.