Bayern München Hoeness: Müller-Debatte «eine Schweinerei» – Süle «kann die EM vergessen»

dpa/jar

21.10.2019

Uli Hoeness spricht mal wieder Klartext.
Uli Hoeness spricht mal wieder Klartext.
Bild: Keystone

Von einer Krise wollen die Bayern nach dem 2:2 in Augsburg nichts wissen. Uli Hoeness ermahnt die Spieler aber, künftig konzentrierter aufzutreten. Ausserdem schimpft der Bayern-Präsident einmal mehr über Journalisten.

Nach den jüngsten Dämpfern in der Bundesliga reist der FC Bayern mit einer deutlichen Forderung des Präsidenten zum Champions-League-Spiel bei Olympiakos Piräus: «Man muss geil sein auf die Tore. Das muss die Einstellung sein», so Uli Hoeness am Montag am Flughafen München.

Angst habe der scheidende Vereinsboss angesichts von zuletzt nur einem Punkt aus zwei Spielen in der Bundesliga aber nicht. «Ich würde mir Sorgen machen, wenn wir keine Chancen hätten. Wenn wir wie in Augsburg Tontauben schiessen, dann mach ich mir normalerweise keine Sorgen», so Hoeness. Bayern spielte am Samstag gegen das Team von Martin Schmidt nur 2:2. 



In Griechenland will sich der deutsche Rekordmeister für die Rückschläge rehabilitieren und kann mit einem Sieg am Dienstag (21.00 Uhr live auf Teleclub) einen grossen Schritt in Richtung Achtelfinale der Königsklasse machen. «Wir sind natürlich gewarnt, das ist ja klar», meint Sportdirektor Hasan Salihamidzic, der ebenso wie Hoeness vor allem eine bessere Chancenverwertung fordert. Er erinnert an das 7:2 zuletzt bei Vorjahresfinalist Tottenham Hotspur. «Klar, die Benchmark ist das Spiel in Tottenham, daran muss man sich orientieren», sagt er.

Süle «kann die EM vergessen»

In der Abwehr muss der deutsche Rekordmeister erstmals Niklas Süle ersetzen, der sich am Samstag einen Kreuzbandriss zugezogen hatte und nach Ansicht von Hoeness in der Saison nicht mehr auflaufen wird. «So wie es ausschaut, ist die Saison ja beendet, die Europameisterschaft ist ad acta gelegt, die können Sie total vergessen», meint der Präsident.

Der Ausfall sei zu kompensieren, findet Hoeness. Die Defensive stelle sich «mehr oder weniger von selber auf», sagt er und wirbt für Javi Martinez. «Die Abwehrproblematik wird sich sowieso aus meiner Sicht demnächst erledigen, wenn der Martinez auf der Sechs spielt. Dann kriegen wir sowieso in Zukunft weniger Gegentore.»

In den Stammplatz-Debatten in der Offensive stärkt Hoeness Trainer Niko Kovac. Dieser hatte zuletzt sechsmal Neuzugang Philippe Coutinho dem Routinier Thomas Müller vorgezogen. In Augsburg kam Müller, der seine Unzufriedenheit auch schon öffentlich gemacht hatte, erst zehn Minuten vor Schluss zum Zug. «Es war doch klar, dass wenn der (Coutinho) kommt, dass es für den Thomas schwieriger wird», sagt Hoeness und kritisiert, dass diese Personaldebatte medial immer weiter geführt werde. Gegenüber Reportern sagt Hoeness: «Bei euch wird jede Woche die Geschichte weitergemacht. Man zwingt den Trainer, ihn (Müller) aufzustellen. Das ist einfach eine Schweinerei.»


Zurück zur StartseiteZurück zum Sport