Hitzköpfe Ibrahimovic weist Rassismus nach Lukaku-Streit von sich

dpa/sda/SB10

27.1.2021 - 16:37

Nach seinem heftigen Disput mit Inter-Profi Romelu Lukaku hat Schwedens Fussballstar Zlatan Ibrahimovic jede Form von Rassismus von sich gewiesen.

«In Zlatans Welt ist kein Platz für Rassismus», schrieb der 39-jährige Milan-Stürmer auf Twitter. Auf «Ibra»-typische Art ergänzte er: «Wir sind alle Spieler, manche besser als andere.»

Dazu verlinkte er auf ein Video, das er im vergangenen Jahr auf Instagram geteilt hatte. Zu sehen sind darin ein schwarzer und ein weisser Junge, die glücklich aufeinander zulaufen und sich umarmen. «Wir sind eins», hatte Ibrahimovic damals dazu geschrieben.

Ibra vs. Lukaku: Stürmer-Streit bewegt Italien

Ibrahimovic und der Belgier Lukaku hatten sich während des Mailänder Pokal-Derbys am Dienstag immer wieder heftige Wortgefechte geliefert. Mittendrin rumpelten die beiden Fussball-Schwergewichte sogar mit den Köpfen aneinander. Beide Spieler wurden verwarnt.

Ibrahimovic, der in der zweiten Halbzeit mit einer zweiten Verwarnung vom Platz flog, soll Lukaku gesagt haben: «Geh zu deinem Voodoo-Blödsinn, kleiner Esel.» Der Schwede spielte mit seinem Spruch an eine Episode während Lukakus Zeit bei Everton an. Damals hatte ein Verantwortlicher des Premier-League-Vereins behauptet, der Belgier hätte seinen Vertrag wegen einer Voodoo-Wahrsagung nicht verlängert.

Die Provokation verfing. Lukaku war ausser sich, sprach seinerseits Beleidigungen aus und musste mehrmals von Teamkollegen zurückgehalten werden. Auch nach dem Pausenpfiff beschimpften sich die beiden begnadeten Stürmer, die vor drei Jahren einige Monate zusammen für Manchester United spielten.

Die italienischen Zeitungen verurteilten das Verhalten der beiden Streithähne scharf. «La Repubblica» befand, der Streit habe die Freude am «schönen Match» verdorben. «Corriere della Sera» schrieb: «Ein Tor für beide, ein schlechter Sketch für alle.» «Beschämend» nannte der «Corriere dello Sport» das Verhalten von Lukaku und Ibrahimovic.

Sportlich das bessere Ende behielt «Big Rom». Während Ibrahimovic nach 58. Minuten mit Gelb-Rot vom Platz flog, verwertete Lukaku in der 71. Minute einen Penalty zum 1:1-Ausgleich. Und in der Nachspielzeit durfte er dank dem Traumfreistos von Joker Eriksen den Einzug ins Halbfinal bejubeln.

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