Djibril Sow will bei Eintracht Frankfurt endlich durchstarten. Der Schweizer Nationalspieler hat sich bisher noch nicht als unersetzbare Stammkraft erwiesen.
So musste der 23-Jährige in der Bundesliga diese Saison ganze acht Partien bis zum ersten Startelf-Einsatz warten. Doch zuletzt bekam der defensive Mittelfeldspieler zweimal in Folge das Vertrauen von Coach Adi Hütter, der mit ihm bereits bei YB zusammenarbeitete.
Es sei noch viel mehr Luft nach oben, meint Sow im Interview mit der «Bild» (zahlungspflichtig): «Als Mittelfeldspieler möchtest du der zentrale Punkt in der Mannschaft sein, so wie am Ende in Bern, da war ich der Denker und Lenker. Es hat dort zwar auch seine Zeit gebraucht, aber es ging leichter, weil wir erfolgreich waren. Bei der Eintracht arbeite ich täglich daran, in diese Rolle reinzuschlüpfen. Um das mir vom Verein gegebene Vertrauen zurückzuzahlen.»
Sow galt letzte Saison als Wunschtransfer von Hütter und wurde mit einem Vertrag bis 2024 ausgestattet. Die Ablösesumme für den ehemaligen FCZ-Junior soll rund zwölf Millionen Euro betragen haben. Am Anfang erhielt er viel Spielzeit, doch im Frühjahr 2020 verlor Sow seinen Stammplatz und stand nur noch selten in der Stammelf.
Die Erkenntnis nach der schwierigen Debüt-Saison
«Ich habe mich im Sommer selbst am meisten kritisiert, weil ich von meiner Art Fussball zu spielen weggekommen bin. Mein Ziel war es deshalb, in dieser Saison wieder locker aufzuspielen. Ich bin kein Wunder-Spieler, kann keine Zauber-Dinge, aber ich bin ein junger Fussballer mit viel Potenzial. Ich möchte einfach meine Qualitäten ins Spiel bringen und der Mannschaft damit helfen.»
Mit der Bundesliga sei sein Traum in Erfüllung gegangen, da habe er natürlich jedes Spiel machen wollen, aber nach einer Verletzung in der Vorbereitung danach zu wenig auf seinen Körper gehört, so das Fazit von Sow, wieso er sein grosses Potenzial noch nicht entfaltete. Der Zürcher mit senegalesischen Wurzeln wagte bereits bei Gladbach einen Versuch in Deutschland, kam dort aber nur zu wenigen Einsätzen im Fanionteam und wechselte deshalb 2017 zu YB. 2019 wagte er dann als zweifacher Schweizer Meister erneut den Schritt in die Bundesliga.
Die Kritik am teuren Neuzugang blieb nicht aus: «Das hängt wohl auch mit der Ablöse zusammen. Vielleicht wird dann verlangt, dass ich ganz besondere Dinge mache. Aber ein Spieler kann nichts für die Summen. Anfangs habe ich gar nicht gross über die Ablöse nachgedacht, der Druck ist erst danach gekommen. Dass ich dachte, ich muss noch mehr machen, viele Tore schiessen, und, und, und. Dabei muss ich einfach nur spielen. Darauf liegt jetzt mein Fokus.» Sein Ziel ist klar: Eine Leaderfigur werden. «So war es in Bern, und diesen Weg möchte ich hier auch gehen», hält Sow fest. Man darf also gespannt sein, wie es beim neunfachen Internationalen weitergeht.