Jetzt ist es fix: Bayern München leiht Ivan Perisic für eine Saison von Inter Mailand aus. Ist der Kroate nach dem scheinbar geplatzten Sané-Transfer nur eine Notlösung? Trainer Niko Kovac widerspricht.
«Sollte das alles gut laufen und die ganzen Papiere hin- und hergeschickt werden, sollte er Spieler von uns werden», sagt Niko Kovac am Montagabend nach dem Sieg der Bayern im Pokal in Cottbus (3:1) über den immer näher rückenden Wechsel von Ivan Perisic. Am Dienstag erfolgt die Vollzugsmeldung: Perisic kommt für ein Jahr leihweise, zudem sicherten sich die Münchner eine Kaupfoption. Der 30-jährige Vizeweltmeister aus Kroatien sei «ein Spieler, der die Bundesliga sehr gut kennt und flexibel ist in der Offensive», lobt Manuel Neuer den Mittelfeldspieler. Auch David Alaba freut sich: «Er ist ein Spieler, der Erfahrung mitbringt.»
Nachdem die Medien Perisic als «Notlösung» für den offenbar geplatzten Transfer von Leroy Sané bezeichnet hatten, bringt Kovac seinen Unmut darüber schon vor dem Cottbus-Spiel bei der «ARD» zum Ausdruck: «Grundsätzlich finde ich, dass diese Debatte fehl am Platz ist. Man macht hier einen Spieler schlecht und das gehört sich nicht.» Jeder Spieler habe den nötigen Respekt verdient und man könne nicht über eine B-, C-, oder X-Lösung sprechen. «Wir müssen uns alle hinterfragen, ob das, was da in letzter Zeit läuft, rechtens ist.»
Ein Dorn im Auge ist Kovac, dass Perisic mit seinen 30 Jahren für viele als zu alt gilt und kein Perspektivspieler ist. Der Trainer kontert: «Stefan Effenberg ist damals auch mit 30 zu Bayern München gekommen und hat die Champions League geholt. Wir müssen davon wegkommen, auf das Alter zu schauen, sondern sehen, was die Jungs erreicht haben, was sie können und ob sie helfen können.»
Kovac, der Perisic während seiner Zeit als Nationaltrainer Kroatiens coachte, fordert Geduld: «Nicht immer gleich draufhauen und alles urplötzlich schlecht machen, sondern abwarten und dann werden wir sehen, was die Zukunft bringt.»
