Die Nati ist mit zwei Niederlagen in die Nations League gestartet – und die Aufgaben werden nicht einfacher. Am Donnerstagabend trifft die Schweiz auf Spanien. blue Sport Experte Marco Streller blickt dennoch zuversichtlich in die nahe Zukunft.
Gross war die Euphorie rund um die Nati und ihren neuen Trainer Murat Yakin nach der geschafften WM-Qualifikation im letzten Herbst. Der Start ins WM-Jahr ist den Schweizern aber gründlich missglückt. Nach der Niederlage im Test gegen England und dem Remis gegen Kosovo gab es nun zum Auftakt der Nations League zwei Niederlagen gegen Tschechien und Portugal.
Für Marco Streller aber längst kein Grund, sich jetzt grosse Sorgen zu machen. «Es ist ein bisschen der Wurm drin. Aber ich bin froh, ist Murat Yakin der Trainer. Denn Muri ist ein Typ, der immer sehr gelassen ist und nicht in Panik verfällt», meint der blue Sport Experte.
Streller sagt, es störe ihn, dass es bei der Nati immer nur Top oder Flop gebe und nichts dazwischen. «In Vergangenheit hat die Nati meistens nach einer schwachen Leistung oder einer Phase, die nicht so gut war, eine Antwort gezeigt. Das erhoffe ich mir jetzt natürlich auch», so der 40-Jährige.
Diese Reaktion ist jetzt ausgerechnet gegen Spanien gefragt. Einen Gegner, mit dem man nach dem Aus im EM-Viertelfinal ohnehin noch eine Rechnung offen hat. An der EM hat die Nati gezeigt, dass sie durchaus mit Spanien mithalten kann, erst im Penaltyschiessen mussten sich die Schweizer geschlagen geben.
Für Streller ist es wichtig, dass die Schweizer die Lehren aus dem Portugal-Spiel ziehen, wo die Räume zwischen Verteidigung und Mittelfeld oftmals viel zu gross waren. «Wenn du die Räume zwischen den Linien gegen eine so spielstarke Mannschaft wie Spanien zulässt, wirst du enorme Probleme kriegen. Da ist Kommunikation auf dem Feld gefragt, aber Murat Yakin wird diese Dinge sicherlich mit der Mannschaft anschauen», sagt der 37-fache Nationalspieler.
Eine Reaktion ist gefordert
Vielleicht müsse man in einem solchen Spiel in erster Linie auch einfach an die Defensive denken, meint Streller: «Gut stehen und die Linien so eng wie möglich beieinander halten. Und dann haben wir die Fähigkeiten, auch mal umzuschalten. Ein Noah Okafor oder ein Breel Embolo haben so viel Tempo, da muss man den Spaniern den Ballbesitz überlassen und auf Konter spielen.»
Das Vertrauen in Yakin ist bei Streller nach wie vor gross. «Obwohl die letzten beiden Spiele nicht gut waren, bin ich sehr zuversichtlich», sagt er. Mit einem guten Resultat gegen die Spanier könnte die Nati wieder ein Ausrufezeichen setzen. «Jeder erwartet eine Reaktion und ich glaube auch, dass eine Reaktion kommen wird. Aber man muss auch nicht alles wieder in Grund und Boden reden, sollte es jetzt wieder eine Niederlage geben. Denn am Ende zählt nur das, was in Katar passiert.»