Nach Supercup-Pleite Jetzt also doch – Real-Coach Lopetegui fordert Verstärkungen

jar

16.8.2018

Real-Coach Julen Lopetegui wünscht sich offenbar noch Verstärkungen. Präsident Florentino Perez scheint mit dem aktuellen Kader zufrieden zu sein.
Real-Coach Julen Lopetegui wünscht sich offenbar noch Verstärkungen. Präsident Florentino Perez scheint mit dem aktuellen Kader zufrieden zu sein.
Getty Images

Die 2:4-Niederlage gegen Atlético im Supercup hat gezeigt, dass Real Madrid nach dem Abgang von Cristiano Ronaldo wahrscheinlich doch stärker geschwächt wurde als erwartet. Julen Lopetegui, der zuletzt gesagt hatte, dass er mit dem Kader zufrieden sei, hofft nun offenbar doch noch auf Verstärkungen.

Gewiss, nach dem ersten Pflichtspiel der neuen Saison sollten nicht gleich alle Alarmglocken geläutet werden. Doch nach dem Auftritt von Real Madrid im Supercup gegen Atlético werden sich die Klubverantwortlichen wohl mehr Fragen stellen, als sie Antworten bekommen haben. Hat diese Mannschaft realistische Chancen, die Champions League zum vierten Mal in Folge zu gewinnen? Braucht man für den abgewanderten Cristiano Ronaldo wirklich keinen würdigen Ersatzmann? 

«Ich glaube nicht, dass der Klub seine Transferpolitik nur wegen einer Partie ändern wird», sagte Julen Lopetegui nach dem Spiel. Der neue Trainer deutet damit an, dass er sich durchaus noch ein paar neue Spieler wünscht. «Wir sind begeistert von den Spielern, die wir haben (...). Es ist eine spannende Aufgabe, das Team ohne Cristiano neu zu erfinden», sagte Lopetegui vor ein paar Wochen noch. Gemäss einem Bericht der spanischen «AS» will der Coach nun aber doch noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden. Konkret: Ein Stürmer, ein Mittelfeldspieler und ein Verteidiger sollen noch kommen.

Unter Druck gerät Präsident Florentino Perez. Medien und Fans fordern vehement Verstärkungen vom milliardenschweren Real-Boss. «Florentino, greif in die Tasche» lautet die Überschrift eines Kommentars der «AS». In einer Online-Umfrage der «Marca» forderten nach der Supercup-Pleite 79 Prozent einen Top-Ersatz für Ronaldo, der Real für 112 Millionen Euro nach Turin verliess.

Wer würde überhaupt als Neuzugang in Frage kommen?

Perez selbst hatte kürzlich allerdings betont, dass der Klub einer neuen Transferstrategie nachgehe als noch vor einigen Jahren, als Ronaldo, Bale und Kaka für Rekordsummen verpflichtet wurden. Real will mehr auf junge und entwicklungsfähige Talente setzen, was in den vergangenen Jahren auch eindrücklich geklappt hat. Marco Asensio etwa wurde vor zwei Jahren für nur 3,5 Millionen Euro verpflichtet. Für den 18-jährigen brasilianischen Flügelstürmer Vinicius Junior zahlten die Königlichen in diesem Sommer immerhin 45 Millionen. Rechtsverteidiger Álvaro Odriozola (22) kam für 30 Millionen von Real Sociedad. 

Einen Blockbuster-Transfer wird es in diesem Sommer bei Real kaum mehr geben, auch wenn die Madrilenen die finanziellen Mittel dafür durchaus hätten. Wunschspieler Eden Hazard ist mittlerweile praktisch unmöglich von Chelsea loszukriegen, da in England das Transferfenster bereits geschlossen ist und die Londoner erst im Januar einen Ersatzmann verpflichten könnten. Auch die PSG-Stars Neymar und Kylian Mbappé haben keine Wechselerlaubnis.

Durchaus realistisch wäre die Verpflichtung von Bayerns Thiago. Auch WM-Shootingstar Benjamin Pavard von Stuttgart könnte noch nach Madrid kommen. Am meisten Handlungsbedarf besteht bei Real aber in der Offensive. Wieder stellt sich die Frage: Ist Perez bereit, dem Wunsch der Fans und des Trainers nachzukommen und noch einen treffsicheren Mittelstürmer zu verpflichten? Und wenn ja, wer würde in Frage kommen? Dass ein Harry Kane, ein Mauro Icardi oder ein Edinson Cavani zu kriegen ist, gilt als ziemlich unrealistisch. Es sei denn, Perez greift tatsächlich wieder einmal richtig tief in die Tasche.

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