Da übersieht Dortmund-Trainer Lucien Favre für einmal ein möglicherweise entscheidendes Detail in der Spielvorbereitung, schon eilen ihm die Journalisten zu Hilfe. Favre bedankt sich höflich.
Da ist dem so detailversessenen Lucien Favre wohl für einmal etwas entgangen. Der Dortmund-Trainer ist mit seiner Mannschaft am Sonntag beim SC Freiburg zu Gast, ein heimstarker Gegner und möglicher Stolperstein im Endspurt um den Titel in der Bundesliga. Ein solcher legt sich Favre bereits an der Pressekonferenz vor der Partie in den Weg.
Auf die Frage, ob der kleinere Platz in Freiburg in der Spielvorbereitung eine Rolle spielte, reagiert der 61-Jährige überrascht. «Er ist kürzer? Ja? Wussten Sie das?», fragt er in die Runde. Er habe früher immer gedacht, der Platz in Freiburg sei zu lang. Dann wird der Gesichtsausdruck aber ernst und Favre hackt nach: «Normalerweise sind es 105 und 68 Meter. Und? Wie gross ist er? Wie breit?»
SC Freiburg mit Ausnahmegenehmigung
Tatsächlich spielt der Sportclub Freiburg seit Jahren mit einer Ausnahmegenehmigung in einem Stadion mitten in einem Wohngebiet. Der Platz ist um einige Meter zu kurz. Gemäss Marvin Hoffmann, dem fragenden Journalisten vom «Westfälischen Anzeiger», rund deren vier. Favre schüttelt kurz den Kopf und bedankt sich dann für den vielleicht nicht ganz unwichtigen Tipp. «Merci, das wusste ich nicht. Vier Meter sind vier Meter.» Das sei nicht unwichtig, man könne das durchaus für sich nutzen.
Favre erwartet ohnehin ein schwieriges Auswärtsspiel. «Freiburg ist immer sehr gut organisiert, läuferisch sehr stark und zu Hause gefährlich», sagt der Romand und erwähnt die Heimsiege gegen Leipzig und Gladbach sowie das Unentschieden gegen Bayern. Ausserdem sei die Mannschaft von Christian Streich sehr kopfballstark. «Die Standards und die hohen Bälle sind wichtig. Es ist sehr athletisch geworden. Du musst nicht nur antizipieren, sondern im Zweikampf auch in die Luft steigen. Du musst ein Sprung machen.» Wie viele andere Mannschaften habe auch sein Team in diesem Bereich noch Trainingsbedarf.
Dennoch ist ein Sieg im Breisgau für die Dortmunder Pflicht, will man den Druck auf die Bayern im Meisterrennen aufrecht erhalten. Neben den verletzten Lukasz Piszczek und Achraf Hakimi ist Dan-Axel Zagadou fraglich, der Rest ist am Sonntag (15:30 Uhr) mit an Bord.